Schwer verletzt

Solo-Weltumsegler mitten im Ozean entdeckt

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Schiffsmasten in bis zu 14 Meter hohen Wellen gebrochen - 39-jähriger Inder kann nicht mehr gehen - Position weitab von Schiffsrouten.

Rettungskräfte haben das Schiff eines im Indischen Ozean in Seenot geratenen und schwer verletzten Solo-Weltumseglers entdeckt. Eines ihrer Militärflugzeuge habe am Sonntagvormittag Sichtkontakt aufgebaut, teilte die indische Marine auf Twitter mit. Der Inder war am Freitag mit seinem zehn Meter langen Schiff in einem Sturm in Seenot geraten.

Abhilash Tomy ist Offizier der indischen Marine und nahm am Golden-Globe-Rennen teil, bei dem Segler alleine um die Welt fahren. Bei extremem Wetter mit bis zu 14 Meter hohen Wellen brachen nach Angaben des Veranstalters die Masten seines Schiffs. Tomy erlitt eine schwere Rückenverletzung.

 

Notsignale gesendet

Am Samstag sendete der 39-Jährige verzweifelte Notsignale: "Epirb aktiviert. Kann nicht gehen. Könnte Trage benötigen". Epirb bezeichnet eine Notfunkbake zur Kennzeichnung der Seenotposition. In einer zweiten Nachricht schrieb Tomy: "Kann Zehen bewegen. Fühlen sich taub an. Kann nicht essen und trinken. Schwierig, nach Tasche zu greifen." Er habe auch von Erbrechen und Brennen in der Brust berichtet, so die indische Marine.

Die Marine sichtete das Schiff des Seglers am Sonntag etwa 1900 Seemeilen westsüdwestlich des australischen Perth, mitten im Indischen Ozean. Auf Twitter postete sie Bilder der stark zerstörten "Thuriya". Da das Schiff nicht gesunken ist, scheint der Rumpf der "Thuriya" weitestgehend intakt. Auf den Fotos waren jedoch die zerstörten Masten zu sehen. Laut der Seite Marine Traffic liegt die Position weitab von üblichen Schiffsrouten.
 
Ein Journalist der "Times of India" schrieb am Sonntagnachmittag auf Twitter, das französische Fischereipatrouillenschiff "Osiris" könne innerhalb von 16 Stunden bei der "Thuriya" ankommen. "Das Einzige was zwischen der indischen Navy und Abhilash Tomy steht, ist das Wetter", schrieb ein Reporter der "India Today" auf Twitter. Hohe Wellen erschwerten demnach auch die Rettung durch Schiffe.
 

Wellenhöhe von mehr als 3 Metern

Die indische Marine gab die Wellenhöhe bei der Sichtung mit mehr als drei Metern an. Die Veranstalter des Golden Globe Race (GGR) schrieben am Sonntagnachmittag auf Facebook von "dramatisch zunehmendem" Wind und bis zu sechs Meter hohen Wellen innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden.
 
Internationale Rettungskräfte aus Australien und Indien hatten sich mit Flugzeugen und Fregatten auf die Suche nach dem Schiff des 39-Jährigen gemacht. Auch Teilnehmer des Rennens hätten ihre Hilfe angeboten, teilten die Veranstalter mit.
 
Tomy hatte 2013 als erster Inder die Welt umsegelt. Vor dem Absetzen der Notsignale hatte er mehr als 10.500 Seemeilen zurückgelegt und war in dem Rennen Dritter geworden. Laut GGR berichteten mehrere Teilnehmer des Rennens von sehr schlechten Wetterbedingungen.
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