Hunger-Katastrophe

Somalia: Wer rettet diese Kinder?

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Durch Krieg und Dürre: Jahrhundert-Katastrophe in ganz Ostafrika.

Die Hilfe muss rasch kommen, sonst ist es zu spät: 10 Millionen Menschen in Somalia, Dschibuti, Uganda, Äthiopien und Kenia sind betroffen. 30 Prozent aller Kinder sind unterernährt, 1,5 Millionen Menschen werden derzeit in den Flüchtlingslagern in Nordkenia und Äthiopien von der UN versorgt. 500.000 Kindern droht akut der Hungertod: "Es ist eine Tragödie unermesslichen Ausmaßes", warnt António Guterres, Chef des UN-Flüchtlingswerks UNHCR.

Ursache für die Hungersnot: Jahrelanger Bürgerkrieg und kein Regen in ganz Ostafrika seit mehr als einem Jahr.

Eines der am schlimmsten betroffenen Gebiete ist die Region Bakol im Süden Somalias. Regierungstruppen liefern sich dort mit islamischen Al-Shabab-Milizen einen erbitterten Kampf. 2010 warf die Shabab die Hilfsorganisationen hinaus. Erst jetzt kommen die Retter zurück.

Hungersnot in Somalia und Kenia

Die Vereinten Nationen haben die dramatische Lage wegen der Dürre in Teilen Somalias offiziell zur Hungersnot erklärt.

Eine Hungersnot wird dann ausgerufen, wenn mehr als 30 Prozent der Kinder unterernährt sind und täglich zwei von 10.000 Menschen durch die Lebensmittelknappheit ums Leben kommen.

In Teilen Südsomalias liege die Sterblichkeitsrate bereits bei sechs Menschen auf 10.000 Einwohner.

Insgesamt seien bereits 3,7 Millionen Menschen allein in Somalia von der Krise betroffen.

In den nächsten zwei Monaten würden 300 Millionen Dollar (212 Millionen Euro) gebraucht.

Am Horn von Afrika leiden die Menschen unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren.

Millionen Menschen sollen im nächsten halben Jahr Zusatznahrung erhalten.

Ohne Schuhe wochenlang durch Wüste unterwegs
Wie schlimm es wirklich ist, zeigt das Flüchtlingslager Dadaab an der Grenze zwischen Kenia und Somalia: 400.000 Flüchtlinge müssen allein hier versorgt werden. Meist sind die Menschen wochenlang zu Fuß unterwegs – ohne Schuhe, mit drei, vier Kindern unterm Arm: "Der Welt ist noch gar nicht bewusst", sagt UN-Mann Guterres, "wie grauenhaft es wirklich ist."
 

Drama einer Mutter: 2 Kinder starben

Ihr Schicksal steht für Hunderttausende: Rahmo Ibrahim Madey, 29, eine somalische Mutter. Anfang des Monats brach sie mit ihren drei Kindern von der Bakol-Region im Süden Somalias aus auf. Zu Fuß. Rahmo wollte sich in die Hauptstadt Mogadischu durchschlagen. 30 Kilometer trennten sie zuletzt noch von ihrem Ziel, als Fadumo im Tragesack starb – die einjährige Tochter. Einige Tage später, als Rahmo endlich ein Flüchtlingslager erreicht hatte, versuchte sie ihre vierjährige Tochter Batulo mit wässrigem Brei zu füttern. Das Kind nahm den Brei nicht mehr auf. Es starb. Jetzt wartet sie mit ihrem ältesten Sohn in einem Camp auf Hilfe.

 

So können Sie helfen:

Ärzte ohne Grenzen: Konto-Nr. 930.40.950, BLZ 60.000, Kennwort: "Notfall-Fonds Ostafrika"

Diakonie: Konto-Nr. 21.13.300, BLZ 60.000, Kennwort "Somalia"; Diakonie online spenden

Caritas: Konto-Nr. 7.700.004, BLZ 60.000, Kennwort "Augustsammlung"; Caritas online spenden

CARE: 1.236.000, BLZ 60.000; CARE online spenden

Unicef: PSK 15 16 500, BLZ 60.000, Stichwort: "Kinder Horn von Afrika"; Unicef online spenden

Kindernothilfe: 92.144.077, BLZ 60.000, Kennwort "Dürre Afrika"; KNH online spenden
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Hungersnot in Somalia und Kenia

Die Vereinten Nationen haben die dramatische Lage wegen der Dürre in Teilen Somalias offiziell zur Hungersnot erklärt.

Eine Hungersnot wird dann ausgerufen, wenn mehr als 30 Prozent der Kinder unterernährt sind und täglich zwei von 10.000 Menschen durch die Lebensmittelknappheit ums Leben kommen.

In Teilen Südsomalias liege die Sterblichkeitsrate bereits bei sechs Menschen auf 10.000 Einwohner.

Insgesamt seien bereits 3,7 Millionen Menschen allein in Somalia von der Krise betroffen.

In den nächsten zwei Monaten würden 300 Millionen Dollar (212 Millionen Euro) gebraucht.

Am Horn von Afrika leiden die Menschen unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren.

Millionen Menschen sollen im nächsten halben Jahr Zusatznahrung erhalten.