Beten für Franziskus

Sorge um Papst: Wie ernst ist sein Zustand wirklich?

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Papst Franziskus hat eine beidseitige Lungenentzündung  ++ Gläubige beten für Pontifex.

Papst Franziskus hat nach offiziellen Angaben nach der neu diagnostizierten Lungenentzündung eine ruhige Nacht verbracht. Dies teilte ein Sprecher des Vatikans Mittwoch früh mit. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche liegt seit vergangenem Freitag in Rom in einem Krankenhaus. Nach der neuen Diagnose sind die Sorgen um Franziskus größer geworden.

Am Abend hatte der Vatikan mitgeteilt, dass bei einer Computertomographie der "Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung" festgestellt worden. Dies bedeutet, dass beide Lungenflügel von der Infektion betroffen sind. Davon war bisher nicht die Rede. Zudem hieß es in der Mitteilung, das Krankheitsbild sei weiterhin "komplex". Der Papst leidet demnach an einer Infektion durch mehrere Erreger, was die Behandlung insgesamt erschwert.

Gläubige beten vor Krankenhaus für Franziskus

Franziskus, der in einem Sondertrakt im zehnten Stock des Gemelli-Krankenhauses liegt, sei inzwischen aufgestanden und habe gefrühstückt, wurde vom Sprecher des Weiteren mitgeteilt. Vor der Klinik im Westen von Rom versammelten sich neben zahlreichen Kamerateams und Fotografen auch Gläubige, um für das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken zu beten.

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Erschwerend kommt dabei hinzu, dass Franziskus bereits als jungem Mann in Argentinien der obere Teil seines rechten Lungenflügels entfernt wurde. Mit seinen 88 Jahren ist Franziskus inzwischen der zweitälteste Papst der Geschichte. Als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. ist er seit März 2013 im Amt.

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Papst erhielt Zeichnungen von Krebspatienten

Der Papst erhielt unterdessen Zeichnungen von kleinen Patienten der Klinik und Briefe von Eltern mit Gebeten. "Ein Gruß von den Kindern der pädiatrischen Onkologie-Abteilung", hieß es auf einer Zeichnung, die mit 'Gabri' unterzeichnet ist und auf der viele bunte Hände den Gruß an den Papst ausdrücken.

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Franziskus verfügt in der Gemelli-Klinik über ein eigenes Appartement, das ständig für ihn reserviert ist. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch. Die Klinik-Wohnung besteht aus mehreren Zimmern, einem Wohnzimmer, einer Küche sowie einer kleinen Privatkapelle. Die Poliklinik liegt nur einige Kilometer vom Vatikan entfernt und ist daher schnell zu erreichen. Sie wurde 1964 eröffnet und gilt als eine der besten Kliniken Roms. Der Name geht auf den Franziskaner-Mönch Agostino Gemelli zurück, der die katholische Universität 1921 gründete. Die Klinik liegt an den Hängen des Monte Mario und erstreckt sich mitsamt Park und Kirche auf über 37 Hektar Fläche.

Johannes Paul II. wurde öfters in die Gemelli-Klinik eingeliefert

Franziskus' Vorvorgänger Johannes Paul II. wurde nach dem Attentat auf dem Petersplatz 1981 in die Gemelli-Klinik eingeliefert. In den folgenden Jahren musste er etwa ein halbes Dutzend Mal in das Krankenhaus. Hier wurde er 1992 einer Darmoperation und 1994 einer Hüftoperation unterzogen. Zwei Jahre später wurde der polnische Papst dort am Blinddarm operiert.

Sein Nachfolger, Benedikt XVI., hatte die Gemelli-Klinik 2005 besucht, in der sein Vorgänger Johannes Paul II. wiederholt behandelt worden war. Das Kirchenoberhaupt würdigte damals die Katholische Universität als "Werkstatt für die Forschung im Einklang von Glauben und Vernunft".

Franziskus wurde erstmals am 4. Juli 2021 in die Klinik eingeliefert, wo er einer Darmoperation unterzogen wurde. Er verbrachte zehn Tage im Krankenhaus und sprach das Angelus-Gebet am Sonntag von einem Balkon im zehnten Stockwerk der Universitätsklinik aus. Außerdem gab es zwei Spitalsaufenthalte im Jahr 2023.

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