Schwule hätten eher Geschlechtskrankheiten und einen Hang zu Drogen und Alkohol.
Die tschechische Parlamentsabgeordnete Pavlina Nytrova hat mit abfälligen Äußerungen über Homosexuelle für Empörung gesorgt. Gleichgeschlechtliche Paare lebten in häufig wechselnden Beziehungen, hätten eher Geschlechtskrankheiten und einen Hang zu Drogen und Alkohol, sagte die Sozialdemokratin (CSSD) im Parlament.
Geistige Störungen
Zudem würden bei ihnen häufiger, so wörtlich, "geistige und mentale Störungen" und gewalttätiges Verhalten auftreten. In der Debatte ging es um einen Vorstoß zur sogenannten Stiefkindadoption zum Beispiel durch die Lebenspartnerin der leiblichen Mutter.
Ihr Parteivorsitzender, Ministerpräsident Bohuslav Sobotka, rügte am Donnerstag die Äußerungen Nytrovas vom Vorabend. "Ich möchte nicht, dass sie in dieser Weise auftritt", sagte er der Agentur CTK und kündigte ein ernstes Gespräch an.
Arbeits- und Sozialministerin Michaela Marksova wurde deutlicher in ihrer Kritik: "Sie sollte in eine andere Partei wechseln", forderte die CSSD-Politikerin.
Als "völligen Unsinn" bezeichnete auch Finanzminister Andrej Babis Nytrovas Kritik an Schwulen und Lesben. "Ich war im vorigen Jahr bei einer Männerhochzeit und habe unter den Homosexuellen viele Freunde, die ich schätze", schrieb der Gründer der liberal-populistischen ANO-Partei auf Twitter und postete zum Beweis ein Foto.