Küstenwache rettete in der Straße von Gibraltar fast 600 Flüchtlinge.
Die spanische Küstenwache ist am Mittwoch nach eigenen Angaben fast 600 Flüchtlingen in der Straße von Gibraltar zu Hilfe gekommen. Seit dem frühen Morgen wurden demnach in 15 Booten 599 Flüchtlinge entdeckt, unter ihnen mindestens 35 Jugendliche und ein Baby. Die Migranten wurden einer Sprecherin der Küstenwache zufolge in die andalusische Stadt Tarifa gebracht.
Die Sprecherin sagte, in diesem Sommer kämen im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeutend mehr Flüchtlinge an Spaniens Küste an. Zwischen Jänner und Juli seien es 7.642 gewesen, im Vorjahr 2.763.
Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilte, kamen seit Jahresbeginn bis zum 11. August auf dem Seeweg 8.385 Migranten nach Spanien. 121 Flüchtlinge ertranken in diesem Zeitraum. Im gesamten Jahr 2016 ertranken demnach 128 Flüchtlinge.
Die IOM schließt nicht aus, dass dieses Jahr in Spanien mehr Flüchtlinge über den Seeweg ankommen als in Griechenland. Deutlich höher sind die Zahlen aber nach wie vor in Italien: Dort kamen in diesem Jahr nach Schätzungen bereits mehr als 96.000 Flüchtlinge an.
Als eine Ursache für die ansteigenden Flüchtlingszahlen in Spanien gilt laut IOM die gefährliche Route über die Sahara und Libyen. Viele Menschen aus westafrikanischen Ländern würden daher versuchen, an der Küste entlang über Marokko nach Europa zu gelangen. Dafür würden in der Regel aber kleinere Boote genutzt.