Atomstrom

SPD und Grüne rufen zum Boykott auf

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Die deutschen Verbraucher sollen keinen Atomstrom mehr beziehen.

Deutsche Spitzenpolitiker der SPD und Grünen haben Verbraucher dazu aufgerufen, keinen Atomstrom mehr zu beziehen. "Wir hatten schon im Rahmen der Laufzeitverlängerung den Bürgern vorgeschlagen, zu den Stadtwerken und den echten Ökostrom-Anbietern zu wechseln. Auch jetzt kann jeder so mit wenig Mühe den Druck auf die Vorstände von Eon, RWE & Co. erhöhen", sagte am Montag der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, dem "Handelsblatt Online".

Auch Kirchen sollen Atomstrom boykottieren
Die Grünen forderten indes die Kirchen in Deutschland auf, den österreichischen Kirchen zu folgen und zum Boykott von Atomstrom aufzurufen. "Es wäre eine große Hilfe, wenn die Kirchen auch in Deutschland die Stromwechsel-Kampagnen hin zum Ökostrom unterstützen würden", sagte der Geschäftsführer der Grünenfraktion im Bundestag, Volker Beck dem Internetportal. Die Umweltbeauftragten der katholischen und der evangelischen Kirche in Österreich hatten vergangene Woche die Bürger aufgefordert, den eigenen Lebensstil zu überdenken und dabei angeregt, keinen Atomstrom mehr zu beziehen.

Anbieter alternativer Energie im Aufwind
In Deutschland hatten die Anbieter von Strom aus regenerativen Energien einen deutlichen Kundenzuwachs verzeichnet, seitdem am 11. März ein Erdbeben und ein Tsunami das Atomkraftwerk Fukushima in Japan stark beschädigt hatten. Allein am ersten Wochenende nach dem Unglück hatte die Zahl der Online-Anmeldungen bei den Ökostrom-Anbietern zum Teil das Achtfache des normalen Niveaus erreicht.

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