Zivilprozess

Strauss-Kahn war bei Sex-Partys "naiv"

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In New York streiten die Anwälte um die Immunität Strauss-Kahns.

Nach dem Vorwurf der Zuhälterei hat sich der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn einem Zeitungsbericht zufolge mit den Worten verteidigt, er sei bei seinen Sex-Partys "naiv" gewesen. Strauss-Kahn blieb im Polizeiverhör laut Tageszeitung "Le Monde" bei seiner Verteidigungsstrategie, derzufolge er nicht wusste, dass die Teilnehmerinnen bei den Sex-Partys Prostituierte waren: "Was mich betrifft, ich frage die Leute nicht über ihr Privatleben aus."

Streit um Immunität
Zum Auftakt des Zivilprozesses gegen den früheren Währungsfondschef haben die Anwälte um die Immunität des Franzosen gestritten. Die Vertreter des 62-Jährigen argumentierten am Mittwoch, der Prozess vor einem Zivilgericht im New Yorker Stadtteil Bronx dürfe gar nicht stattfinden. Die Anwälte der Gegenseite behaupten hingegen, die Immunität gelte hier nicht.

Strauss-Kahn soll im Mai vergangenen Jahres ein Zimmermädchen angegriffen und zum Oralsex gezwungen haben. Das strafrechtliche Verfahren wurde zwar wegen erheblicher Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Frau eingestellt. Zivilrechtlich kann sie dennoch gegen den 30 Jahre älteren Franzosen gewinnen.

"Herr Strauss-Kahn war eindeutig Diplomat und stand so unter dem Schutz internationaler Verträge, die auch von den USA anerkannt wurden", argumentierte sein Anwalt. Die des Zimmermädchens betonten hingegen, dass nicht einmal der Währungsfonds oder die Republik Frankreich in diesem Fall die Immunität Strauss-Kahns beantragen würden. "Die Immunität soll Diplomaten ihre Arbeit möglich machen. Das, was wir Herrn Strauss-Kahn vorwerfen, hat nichts mit seiner Arbeit zu tun."

Proteste gegen Strauss-Kahn




 

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