Flugreisende mit Abflugort oder Ziel in Deutschland müssen am Donnerstag starke Nerven haben.
Schon am späten Mittwochabend begann die Gewerkschaft Verdi mit ihren Warnstreiks bei der Luftsicherheit. Den Auftakt machte Köln/Bonn, wo nach Auskunft von Verdi die Nachtschicht der Fluggastkontrolle nicht zum Dienst erschien. Die Beteiligung liege dort bei hundert Prozent, sagte Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Am Donnerstagfrüh folgte Deutschlands größter Flughafen Frankfurt.
Wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte, sind keine Zustiege in Frankfurt möglich. Daher wurden zahlreiche Flüge abgesagt. Der Hauptkunde, die AUA-Mutter Lufthansa hatte allerdings angekündigt, den Großteil seines Programms in Frankfurt einschließlich der Fernflüge aufrechtzuerhalten.
Etwa 80 Prozent der Flugbewegungen, die in Köln/Bonn für Donnerstag geplant waren, wurden dort abgesagt, wie aus der Airport-Webseite in der Nacht auf Donnerstag hervorging. Verdi-Mann Tarim rechnete damit, dass dieser Anteil im Tagesverlauf noch steigen würde. Noch gravierender sind die Folgen an den Flughäfen Berlin, Hamburg und Stuttgart, wo alle Starts abgesagt wurden. In Düsseldorf war es hingegen nur ein Drittel, zwei Drittel der Flugbewegungen sollten durchgeführt werden.
Aufgerufen sind die Beschäftigten an den Kontrollstellen von elf größeren Flughäfen außerhalb Bayerns. Wenn sie komplett die Arbeit niederlegen, kommt kein Passagier mehr von außen zu den Flugzeugen im Sicherheitsbereich.
Verbindungen zwischen Deutschland und Österreich betroffen
Nach Schätzung des Flughafenverbandes ADV werden rund 1.100 Flüge ausfallen oder verspätet starten. Betroffen seien damit rund 200.000 Passagiere. Auch Verbindungen zwischen Deutschland und Österreich sind betroffen. In allen Fällen sind Reisende aufgerufen, sich über den Status ihrer Flüge zu informieren, um nicht am Flughafen zu stranden.
Erst am Freitag soll wieder ein normaler Flugbetrieb möglich sein. Dann ist bereits der nächste Verdi-Warnstreik geplant - deutschlandweit im öffentlichen Personennahverkehr.
Gewerkschafter Tarim sagte, man wolle ein deutliches Zeichen setzen. "Wir werden jetzt mit Beschäftigten Druck ausüben auf die Arbeitgeber, damit wir am Verhandlungstisch endlich weiterkommen." Die Tarifgespräche sollen am 6. Februar in Berlin fortgesetzt werden.