Vergeltung angedroht

Streit zw. Kambodscha und Thailand eskaliert

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Die Gespräche über eine Waffenruhe im Grenzkonflikt sind geplatzt.

Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha eskaliert, zumindest verbal. Der Sprecher des kambodschanischen Außenministers sprach am Mittwoch von einer "Kriegserklärung" des Nachbarlandes. Phnom Penh bezog sich dabei auf eine Resolution der thailändischen Regierung, die am Dienstag Vergeltung für kambodschanische Übergriffe auf Territorium angedroht hat, dass Thailand für sich beansprucht.

Zuvor waren in Phnom Penh geplante Gespräche der Verteidigungsminister über eine Waffenruhe geplatzt. Thailand sagte nach Angaben des Armeesprechers ab, weil die kambodschanische Presse schrieb, Thailand habe den Gesprächen zugestimmt, weil es militärisch auf der Verliererstraße sei.

"Kriegserklärung"

Die Resolution der thailändischen Regierung "kommt einer Kriegserklärung gleich", sagte der Sprecher des Außenministers, Koy Kuong. Die thailändische Drohung, Gebiete, die der Internationale Gerichtshof 1962 Kambodscha zugesprochen habe, militärisch zu erobern, sei inakzeptabel.

Der Sprecher bezog sich auf die Entscheidung 1962, den Tempel Preah Vihear Kambodscha zuzusprechen. Dabei blieb die Hoheit über einen Teil des umliegenden Geländes aber strittig und sollte in Verhandlungen beider Seiten geklärt werden. Zudem gibt es entlang der Grenze weitere seit Jahrzehnten umstrittene Abschnitte. Dazu gehört auch das Gelände um die Tempel Ta Moan and Ta Krabei - auf thailändisch: Ta Muen and Ta Kwai. Dort wird seit Karfreitag geschossen. Seitdem sind mindestens 13 Soldaten und ein Zivilist ungekommen und mehr als 60 Soldaten verletzt worden.

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