Regierungspartei

Südafrika: Ramaphosa neuer ANC-Chef

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Vizepräsident wurde vom Gewerkschaftschef zum reichen Unternehmer.

Im Führungsstreit der südafrikanischen Regierungspartei ANC hat sich Vizepräsident Cyril Ramaphosa knapp durchgesetzt: Bei der Abstimmung auf dem ANC-Parteitag in Johannesburg erhielt Ramaphosa 2440 Delegiertenstimmen, auf seine Gegenkandidatin Nkosazana Dlamini-Zuma entfielen 2261 Stimmen, wie die Partei am Montag mitteilte.

Damit hat der 65-jährige Ramaphosa gute Chancen, 2019 den derzeitigen Präsidenten Jacob Zuma abzulösen. "Wir erklären den Genossen Cyril Ramaphosa zum neuen Präsidenten des Afrikanischen Nationalkongresses", sagte ein ANC-Vertreter vor den Parteitagsdelegierten. Ramaphosa führte zur Zeit des Anti-Apartheid-Kampfes den Gewerkschaftsbund Cosatu und wurde später zu einem der reichsten Geschäftsmänner Südafrikas. Er ist seit 2014 Vizepräsident und wird vom gemäßigten, wirtschaftsfreundlichen Flügel der Partei unterstützt.

Die 68-jährige Dlamini-Zuma hatte versprochen, sich mehr für die schwarze Mehrheit im Land einzusetzen. Diese lebt zu einem großen Teil auch ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der Apartheid noch in Armut. Gegner werfen der langjährigen Gesundheits-, Außen- und Innenministerin dagegen vor, dass ihr Ex-Mann sie als "Marionette" benutze und dass sie ihm zu strafrechtlicher Immunität verhelfen wolle.

Der 75-jährige Zuma ist wegen zahlreicher Korruptionsaffären und der ihm zugeschriebenen Veruntreuung öffentlicher Gelder auch innerhalb der eigenen Partei stark unter Druck.

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