Syrien-Held im Talk

Syrien: Angst vor Giftgas-Krieg

Teilen

Geheimdienste berichten, dass „Giftgas in Syrien gemischt“ wird.

Augenzeugen berichten ÖSTERREICH, dass es in Damaskus seit gestern „im Minutentakt Explosionen“ gebe. Die Rebellen haben – nach 20 Monaten Bürgerkrieg und 40.000 Toten – die Hauptstadt erreicht. Jetzt scheint das Regime von Syriens Präsidenten Bashar al-Assad zu allem bereit.

US-Geheimdienste berichten, dass „Giftgas in Syrien gemischt“ und „bewegt“ werde. US-Präsident Barack Obama und die NATO warnen Syrien: Sollte Syrien Giftgas – der chemische Kampfstoff Sarin wird offenbar in Stellung gebracht – anwenden, würde die NATO sofort zurückschlagen.

75.000 US-Soldaten
Die NATO hat gestern „Patriot“-Raketen für die türkisch-syrische Grenze genehmigt (siehe Kasten rechts). Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, bestätigte zudem erstmals, dass das Pentagon – US-Verteidigungsministerium – mit der „Notfallplanung“ begonnen habe.

Laut New York Times würden 75.000 US-Soldaten bereitstehen, um die Chemiewaffen in Syrien auszuschalten. 150 US-Elitesoldaten sind bereits in Jordanien. Syriens Nachbarländer, Türkei und Israel, sind ebenfalls in Alarmbereitschaft. Ein Giftgas-Krieg droht.

Syrien-Held im Talk
Milizsoldat Daniel Pretscherer ist seit gestern wieder daheim in Öblarn bei Töchterchen Jennifer (5). Im ÖSTERREICH-Interview schildert er, was beim Feuerüberfall auf Austro-Blauhelme in Damaskus geschehen ist.

ÖSTERREICH: Sie wurden am Oberarm getroffen, hatten Glück …
Daniel Pretscherer:
Ja, gewaltiges Glück. Wir sind acht Mann im Minibus gewesen, als sie auf uns geschossen haben. Ich bin in der ersten Reihe gesessen, der Kamerad neben mir hatte seinen Helm auf seinem Schoß liegen. Ein Projektil hat die Schiebetür durchschlagen, ist auf den Helm meines Kameraden geprallt. Der Querschläger hat meinen Oberarm getroffen – eine große Fleischwunde, kein Knochen verletzt. Hätte mein Kamerad seinen Helm aufgehabt … Ich will darüber gar nicht nachdenken. Das hätte weit schlimmer ausgehen können.

ÖSTERREICH: Wurden mehrere Schüsse abgegeben?
Pretscherer:
Unser Bus ist zumindest drei, vier Mal getroffen worden. Wir sind in Deckung gegangen, runter auf den Boden. Auch die anderen Minibusse und Lkws sind im Kugelhagel getroffen worden. Vizeleutnant Lorenzer hat es an der Schulter erwischt.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.