Massen-Exodus

Syrien: Tausende sind auf der Flucht

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Binnen Stunden flohen mehr als 6.000 Menschen in den Libanon.

Nach den jüngsten Kämpfen und Massakern im Süden von Damaskus haben Tausende Syrer im Libanon Zuflucht gesucht. Ein libanesischer Grenzbeamter sagte am Montag, binnen weniger Stunden hätten mehr als 6.000 Menschen die Grenze überquert. Die meisten Flüchtlinge stammten aus den südlichen Vororten der syrischen Hauptstadt.

Militärhubschrauber abgeschossen
Bei Kämpfen zwischen Revolutionsbrigaden und Regierungstruppen sind am Montagmorgen 20 Menschen getötet worden. Wie Aktivisten weiter berichteten, waren unter den Opfern auch fünf Kinder, die im südlichen Umland von Damaskus den Tod fanden. Die Regimegegner meldeten außerdem den Absturz eines Militärhubschraubers über dem Stadtteil Jobar. Kämpfer der Freien Syrischen Armee aus dem benachbarten Viertel Al-Kabun hätten den Helikopter "abgeschossen".



Mehr als 51.000 Flüchtlinge

"Wir haben Damaskus heute Morgen verlassen, weil wir Angst haben, dass sich die Situation in der Hauptstadt noch weiter verschlechtern wird", sagte eine Mutter, die mit ihren zwei Kindern in der libanesischen Hauptstadt Beirut eintraf. Bei den Vereinten Nationen im Libanon haben sich bereits mehr als 51.000 Syrer als Flüchtlinge registrieren lassen.

Türkei blockt ab
Die türkischen Behörden haben damit begonnen, Syrer an einer Flucht über die Grenze zu hindern. Wegen der schnell wachsenden Zahl von Flüchtlingen wolle die Türkei nicht mehr alle Syrer aufnehmen, berichteten türkische Medien am Montag.

Ein Regierungsvertreter bestätigte die Berichte auf Anfrage, ohne Details zu der neuen Politik zu nennen. Türkische Kommentatoren sehen in der Entscheidung einen möglichen Schritt auf dem Weg zur Einrichtung einer Schutzzone auf syrischer Seite der Grenze. Inzwischen sind mehr als 80.000 Syrer in die Türkei geflüchtet.
 (Schluss) vib

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