Kontrolle übernommen

Taliban-Kämpfer nahmen Präsidentenpalast in Kabul ein

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Die Taliban sind nach eigenen Angaben in den Präsidentenpalast in Kabul eingedrungen und haben die Kontrolle über das Gebäude übernommen.  

Die afghanische Regierung bestätigte die Angaben von zwei Taliban-Befehlshabern zunächst nicht.

Nach ihrem überraschend schnellen Eroberungsfeldzug hatten die radikal-islamischen Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul erreicht und stehen nach 20 Jahren vor einer Rückkehr an die Macht. Gerade einmal gut ein Vierteljahr nach Beginn des internationalen Truppenabzugs rückten die Extremisten am Sonntag nach Angaben des Innenministeriums in die Stadt ein. Sie kämen "von allen Seiten", sagte ein ranghoher Ministeriumsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Taliban erklärten, mit der Regierung liefen Gespräche über eine friedliche Machtübergabe. Nach jüngsten Angaben eines Sprechers haben sie ihre Kämpfer angewiesen, in die Hauptstadt Kabul einzurücken, um Plünderungen zu verhindern. In Teilen der Hauptstadt warden Schüsse zu hören, nachdem zunächst nichts über Kämpfe bekannt geworden war. Mehr als 40 Menschen wurden nach Angaben eines Krankenhauses in Kabul bei Kämpfen am Stadtrand verletzt. 

Berichten einiger Agenturen zufolge sollen die Taliban "bald" die Gründung eines Islamisches Emirates ausrufen. Der Akt solle im Präsidentenpalast vollzogen werden.

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