erbebeben.png

"Unser Dorf ist komplett zerstört"

Taxler aus Wien als Beben-Opfer

Teilen

Verheerendes Erdbeben in der Türkei und Syrien: Die Zahl der Toten und Verletzten nach dem verheerenden Beben schießt stündlich in die Höhe.

Adana/Aleppo. Es ist 4.17 Uhr, die Menschen schlafen, die Erde bebt. Ein mächtiges Grollen, ein Krachen, die Wände zittern, Häuser stürzen ein, begraben Tausende. 1.700 Gebäude werden ­allein in der Türkei zerstört, Hochhäuser kippen um, am heftigsten betroffen die Stadt Adana an der türkisch-syrischen Grenze.

Taxler aus Wien als Beben-Opfer
© AFP/APA
× Taxler aus Wien als Beben-Opfer

Taxler aus Wien als Beben-Opfer
© AFP/APA
× Taxler aus Wien als Beben-Opfer

Taxler aus Wien als Beben-Opfer
© AFP/APA
× Taxler aus Wien als Beben-Opfer

Ebenso schlimm die Situation in den nordsyrischen Orten Idlip und Aleppo. Jene Gebäude, die im Kampf gegen den Islamischen Staat beschädigt wurden, fallen in sich zusammen. Selbst bei Tagesanbruch ist das gewaltige Leid nur erahnbar. Es ist kalt, regnet, ­Schnee, Chaos. Ganze Häuserreihen sind kollabiert. Videos zeigten Trümmerberge. Niemand kann sagen, wie viele Menschen im Schlaf erschlagen wurden. Noch liegen Hunderte unter Trümmern, darunter Kinder. Das Ausmaß der Katastrophe ist unermesslich.

Taxler aus Wien als Beben-Opfer
© AFP/APA
× Taxler aus Wien als Beben-Opfer

Taxler aus Wien als Beben-Opfer
© AFP/APA
× Taxler aus Wien als Beben-Opfer

Taxler aus Wien als Beben-Opfer

Taxler aus Wien als Beben-Opfer
© privat
× Taxler aus Wien als Beben-Opfer
Cuma Halefoglu, 54, Taxifahrer aus Wien, war auf Besuch bei seiner Mutter.

Kahramanmaras. Halefoglu erzählt in ÖSTERREICH: "Unser Dorf, in dem fast nur Österreicher leben, ist zur Gänze zerstört worden, nur mehr drei Häuser stehen, sind aber schwer beschädigt." Es gibt kein Wasser, keinen Strom, keine Medikamente: "Wir schlafen bei der Kälte im Auto, aber es gibt kaum mehr Diesel".

Taxler aus Wien als Beben-Opfer
© privat
× Taxler aus Wien als Beben-Opfer
Cuma Halefoglu in seinem zerstörten Dorf in der Türkei.

Halefoglu war auf Besuch bei seiner 85-jährigen Mutter in Eglen. Kurz nach vier Uhr wurde er aus dem Schlaf gerissen, er und seine Mutter blieben zum Glück unverletzt. Über den Einsatz im Dorf sagt er: "Wir  haben nichts. Kein Helfer war bisher bei uns." In seiner direkten Nachbarschaft stand das Haus seiner Tante und seines Onkels: "Auch sie sind Österreicher. Ihr Haus ist völlig zerstört, wir wissen nicht, was mit ihnen passiert ist. Sie liegen noch unter den Trümmern, wir haben keine Maschinen, um die schweren Betonbrocken wegzuheben." Verzweifelt bittet er um Hilfe.

Österreich schickt 85 Soldaten in die Türkei

Dramatisch. Das erste Beben hat die Stärke von 7,7 nach Richter. Ein Nachbeben erschüttert die Region mit fast gleich großer Stärke: 7,5. Am Tag der Katastrophe zählen Behörden und Hilfsorganisationen auf beiden Seiten mindestens 3.600 Tote und 15.000 Verletzte - Tendenz steigend. Auch Österreicher sind unter den Opfern.

Suchhunde. Die Ärzte in den Spitälern haben Tausende Verletzte zu versorgen, so auch die Mediziner von "Ärzte ohne Grenzen", die im Spital von Idlip in ­Syrien im Dauereinsatz stehen: "Wir reagieren mit allem, was wir können, um diejenigen zu retten, die unter den Trümmern liegen", so der Leiter der Weiß­helme, Raed Al Saleh.

Europa hilft. Erste Teams sind unterwegs. Österreich schickt heute mit einem Sonderflug 85 Soldaten sowie ein Suchhunde-Team .

(wek, kom)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.