Mit Ausnahmen

Thailand schließt im Streit mit Kambodscha Grenzübergänge

Thailand hat im Streit mit seinem Nachbarn Kambodscha die Grenzübergänge in sechs Provinzen geschlossen.  

Ausgenommen von den Regelungen seien Studenten und Menschen, die aus medizinischen Gründen die Grenze überqueren müssen, sagte Generalmajor Winthai Suvaree am Montag. Die Grenzbeschränkungen gelten demnach sowohl für Ausländer als auch für Thailänder. Touristen können somit nicht mehr über den beliebten Grenzübergang Aranyaprathet-Poipet nach Kambodscha einreisen.

Die thailändische Regierung reagiert mit dem Schritt auf den von Kambodscha verhängten Importstopp bestimmter Produkte aus Thailand. Kambodschas Regierungschef Hun Manet hatte am Sonntag angekündigt, den Import von Gas und Treibstoff aus Thailand zu blockieren. Zudem stoppte er die Einfuhr von thailändischem Obst und Gemüse und verbot die Ausstrahlung thailändischer Dramen im Fernsehen sowie in Kinos.

Im seit Jahrzehnten schwelenden Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha war es Ende Mai zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Staaten gekommen. Dabei wurde ein kambodschanischer Soldat getötet. Seither hatte sich der Konflikt zwischen den beiden südostasiatischen Staaten weiter zugespitzt.

Seit Jahrzehnten Grenzstreitigkeiten

Seit Jahrzehnten gibt es insbesondere wegen der jahrhundertealten Tempelanlage in Preah Vihear in der Nähe der Grenze Grenzstreitigkeiten zwischen Phnom Penh und Bangkok. Der IGH in Den Haag entschied 2013, dass die Ruinen von Preah Vihear zu Kambodscha gehören.

Der Konflikt geht in die Kolonialzeit zurück. Frankreich, das über das zum Kolonialgebiet Indochina gehörende Gebiet Kambodschas herrschte, hatte die 800 Kilometer lange Grenze zwischen Kambodscha und Thailand weitgehend gezogen. Bei Gewaltausbrüchen wurden seit 2008 mindestens 28 Menschen getötet.

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