US-Präsident Donald Trump empfängt am Sonntag seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in Palm Beach im US-Staat Florida.
Das Weiße Haus kündigte das bilaterale Treffen für Sonntagnachmittag 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) an. Mit dem neuen Spitzentreffen der zwei Staatschefs soll weiter über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gesprochen werden, der bald vier Jahre andauert. Ob es zugleich auch Gespräche mit Moskau geben wird, blieb unklar.
Russland kam in der jüngsten Terminankündigung nicht vor. Selenskyj hatte das Treffen mit Trump bereits angekündigt. "Bis Neujahr kann noch viel entschieden werden", schrieb er in den Netzwerken Telegram und X. Einen genauen Termin hatte er aber zunächst nicht genannt. Trump hält sich derzeit in seiner Residenz Mar-a-Lago auf. In dem Privatklub hatte er in der Vergangenheit immer wieder hochrangige Politiker empfangen.
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Nach Einschätzung des US-Nachrichtenportals "Axios" würde ein Treffen heißen, dass es eine bedeutende Annäherung zwischen den USA und der Ukraine gibt. Trump hatte zuvor gesagt, er wolle sich nur mit Selenskyj treffen, wenn ein Deal in Reichweite ist.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will noch am Samstag an einer Telefonkonferenz mit Selenskyj und Trump teilnehmen. An dem Gespräch nähmen zudem weitere europäische Staats- und Regierungschefs teil, sagte ein Kommissionssprecher der Nachrichtenagentur Reuters.
Zu Volksabstimmung bereit
Selenskyj schrieb, sein Chefunterhändler Rustem Umjerow habe ihn über die jüngsten Kontakte mit den Amerikanern unterrichtet. "Wir verlieren keinen einzigen Tag. Wir haben ein Treffen auf höchster Ebene mit Präsident Trump in nächster Zukunft vereinbart." Der 20 Punkte umfassende Friedensplan sei zu 90 Prozent fertig, wurde Selenskyj aus einem Chat mit Journalisten zitiert. "Unsere Aufgabe ist jetzt, alles zu 100 Prozent fertigzustellen."
Im Gespräch mit "Axios" deutete Selenskyj die Bereitschaft für ein Referendum über den Friedensplan an, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Russland zu einer mindestens 60 Tage dauernden Feuerpause bereit sei. US-Beamte befürworteten laut "Axios" einen kürzeren Zeitraum. Selenskyj hat jedoch Zweifel, ob Russland dem Plan Trumps zustimmen wird. "Ich habe einige Informationen, aber ich bin an einem Punkt, an dem ich nur die Worte von Führungspersonen glauben möchte."
Intensive diplomatische Anstrengungen
Die diplomatischen Anstrengungen, Russlands seit fast vier Jahren dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, haben sich in den vergangenen Wochen beschleunigt. Trump hofft, ein Kriegsende durchzusetzen. Sein Verhandlungsteam aus dem Sondergesandten Steve Witkoff und seinem Schwiegersohn Jared Kushner sprach intensiv mit den ukrainischen Unterhändlern. Selenskyj telefonierte am Donnerstag ebenfalls mit Witkoff und Kushner.
Moskau wurde jeweils durch russisch-amerikanische Kontakte einbezogen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte am Freitag, dass der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew von Machthaber Wladimir Putin über seine Gespräche mit der US-Seite vom vergangenen Wochenende in Florida informiert habe. Putin habe ein weiteres Telefonat angeordnet, das dann sein außenpolitischer Berater Juri Uschakow geführt habe, sagte Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Nachdem der Friedensplan lange Zeit geheim gehalten wurde, ging Selenskyj am Heiligen Abend mit einem 20 Punkte umfassenden Plan an die Öffentlichkeit. Er sieht unter anderem Sicherheitsgarantien der USA und europäischer Länder für die Ukraine vor, die der Beistandsklausel aus Artikel 5 des NATO-Vertrags ähneln.
Die russischen Reaktionen auf die Verhandlungen an verschiedenen Orten waren jeweils verhalten. Bei aller erklärten Gesprächsbereitschaft hält Russland bisher an seinen Maximalforderungen fest. Ein Hauptstreitpunkt ist, dass Moskau die nicht vollständig eroberten Gebiete Donezk und Luhansk im Donbass beansprucht.