Eine Aktivistin der NGO PETA ("People for the Ethical Treatment of Animals") hat auf dem Petersplatz im Vatikan gegen die Segnung von Stierkämpfen vor der Ostermesse demonstriert.
Auf dem Petersplatz in Rom haben sich zehntausende Menschen zur Ostermesse versammelt. Zu Beginn der Feierlichkeiten hielt eine Tierschutz-Aktivistin von PETA ein Transparent mit der Aufschrift "Stierkampf ist eine Sünde" hoch und störte die Messe.
Der Protest richtete sich gegen die traditionelle Segnung von Corridas (Stierkämpfen), die im Rahmen der katholischen Osterfeierlichkeiten stattfindet. PETA und andere Tierschützer kritisieren diese Praxis seit Jahren als grausam und unchristlich.
Die Aktion sorgte für Aufmerksamkeit unter Pilgern und Touristen, die zur Ostermesse im Vatikan versammelt waren. Die PETA-Aktivisten wurden von Beamten der Vatikan-Polizei abgeführt.
Ostermesse beginnt ohne den Papst
Die Ostermesse wird nicht von Papst Franziskus zelebriert, der sich nach einer beidseitigen Lungenentzündung schonen muss, sondern von Kardinal Angelo Comastri. Der 81-jährige Italiener war früher Generalvikar des Vatikanstaates. Der Gottesdienst wird in zahlreichen Ländern live im Fernsehen übertragen.
Offen ist, ob Franziskus danach vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz und Kameras aus aller Welt den Segen Urbi et Orbi sprechen kann. Die Pilger hoffen auf den Segen Franziskus ́. Der 88-Jährige hatte nach mehr als einem Monat im Krankenhaus die Gemelli-Klinik in Rom vor vier Wochen verlassen können. Allerdings muss er sich nach seiner lebensgefährlichen Erkrankung auf Empfehlung der Ärzte noch schonen.
Kardinal Angelo Comastri
Papst wirkte weiter schwach
Bei seinen wenigen öffentlichen Auftritten seit der Entlassung wirkte er manchmal noch sehr schwach. Auch das Sprechen bereitet dem Oberhaupt von mehr als 1,4 Milliarden Katholiken Probleme. Am Samstagabend zeigte sich Franziskus im Rollstuhl im Petersdom.
Nach lebensbedrohlichen Atemwegsinfektionen ist Franziskus noch nicht vollständig genesen und muss sich weiter schonen. Dennoch nimmt er Termine wahr, besuchte etwa an Gründonnerstag eine römische Haftanstalt. Von der üblichen Fußwaschung in Erinnerung an die Demutsgeste Jesu musste der Papst absehen. Stattdessen begrüßte er die Insassen und betete mit ihnen.