Ukraine

Timoschenko hat Hungerstreik beendet

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Von der Polizei begleiteter Konvoi ist bereits in der Klinik eingetroffen.

Die erkrankte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat ihren Hungerstreik beendet. Das teilte der deutsche Arzt Lutz Harms am Mittwoch in Charkiw mit. Die Oppositionspolitikerin hat nach eigenen Angaben seit dem 20. April aus Protest gegen ihre Behandlung durch die Führung der Ex-Sowjetrepublik keine Nahrung zu sich genommen. Sie war in der Früh unter der Aufsicht von Harms aus ihrer Gefängniszelle in Charkiw in ein Krankenhaus verlegt worden.

"Wir werden beginnen, sie aus dem Hungerstreik herauszuführen", sagte der Neurologe der Berliner Klinik Charité in Charkow rund 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew. Dies geschehe erst mit Wasser und Säften, dann mit fester Nahrung.

Diashow Julia Timoschenko in Gefängnis in Ukraine geschlagen

7-jährige Haftstrafe wegen Machtmissbrauchs
Timoschenko verbüßt derzeit eine siebenjährige Haftstrafe wegen Machtmissbrauchs während ihrer Amtszeit als Regierungschefin. Sie leidet an starken Rückenschmerzen und kann sich kaum noch bewegen.

Wegen des Falles ist das Co-Gastgeberland der Fußball-Europameisterschaft scharfer internationaler Kritik und Boykottdrohungen ausgesetzt. Beobachter werfen Staatspräsident Viktor Janukowitsch vor, seine politische Rivalin "kaltstellen" zu wollen.

Spezialisten der Berliner Charité hatten sich vergangene Woche mit Timoschenko auf eine Behandlung in der Klinik von Charkiw rund 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew verständigt. Das Angebot der deutschen Regierung, die Anführerin der prowestlichen "Orangen Revolution" von 2004 in Deutschland zu pflegen, lehnt Kiew ab.

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