Martyrium über 8 Jahre hinweg

Tochter wie Sklavin behandelt - jetzt Prozess

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Prozessbeginn der mutmaßlichen Peiniger der Deutschen Bettina S. in Polen.

Gegen die im Mai verhafteten mutmaßlichen Peiniger einer jungen deutschen Frau in Bosnien ist am Dienstag der Prozess eröffnet - und gleich unterbrochen worden. Vor dem Kreisgericht der Stadt Kalesija im Nordosten des Landes beantragte Verteidiger Faruk Balijagic den Abbruch der Verhandlung, weil "die deutsche Botschaft gesetzeswidrigen Einfluss auf das Verfahren genommen hat". Die Botschaft in Sarajevo war zu keiner Stellungnahme bereit.

Die 19-jährige Deutsche Bettina S. war Mitte Mai völlig abgemagert und mit zahlreichen Verletzungen in einem Wald bei Kalesija entdeckt worden. Dort hatten ihre Peiniger sie versteckt. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft war die junge Frau acht Jahre lang "wie eine Sklavin gehalten" und schwerst misshandelt worden.

Ihre Mutter Christina habe sie als Kind ihrem bosnischen Ehemann überlassen, der noch mit einer anderen Frau rechtmäßig verheiratet war. Gegen diesen 52-jährigen Bosnier und dessen bosnische Frau läuft jetzt das Gerichtsverfahren.

Der Fall zog medial Kreise bis nach Österreich, weil sich einige der Beteiligten zeitweise in verschiedenen österreichischen Bundesländern aufgehalten haben sollen. Die Mutter der 19-Jährigen soll zum Arbeiten als Putzfrau häufig in Deutschland und Österreich gewesen sein und so auch ihren späteren Mann kennengelernt haben. Die Deutsche und andere Familienmitglieder bestritten die vorgeworfenen Misshandlungen und sprachen von einer "Verschwörung" der Nachbarn.

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