USA

Autostadt Detroit droht die Pleite

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Stadt ist praktisch zahlungsunfähig - ein Drittel der Einwohner lebt in Armut.

Die einst blühende US-Autometropole Detroit steht vor dem Finanzkollaps. Der vom Bundesstaat Michigan im März eingesetzte Sonderfinanzverwalter Kevyn Orr zeichnete in seinem ersten Bericht ein düsteres Bild der Aussichten. Detroit sei faktisch zahlungsunfähig, erklärte Orr. Der Stadt drohe die Pleite, sollten die Verhandlungen mit Gewerkschaften und Gläubigern keine gravierenden Fortschritte machen. Von einer Lösung sei man aber noch weit entfernt. Denn trotz Sparmaßnahmen gebe die Stadt immer noch deutlich mehr Geld aus, als sie einnehme. "Auf Basis dessen ist sie eindeutig insolvent."

Die Ausgaben zum Betrieb der städtischen Dienste haben laut Orr seit 2008 die Einnahmen jährlich um rund 100 Millionen Dollar (77,08 Mio. Euro) überstiegen. Zudem zehren Zahlungen für Langfrist-Verbindlichkeiten von rund 8,5 Milliarden Dollar fast 20 Prozent des Haushalts auf. Darüber hinaus belasten milliardenschwere Pensionsverpflichtungen die Stadtkasse.

Orr will nun mit den Gewerkschaften und Gläubigern über weitere Einsparmöglichkeiten sprechen und hofft dabei auf Klarheit bis Ende Juni. Dabei könnte es auch um Umschuldung und Zahlungsaufschub gehen. New York, Philadelphia und Cleveland konnten auf ähnlichem Weg bereits eine Pleite abwenden.

Detroit steckt trotz der Erholung der in der Region beheimateten Autoriesen General Motors und Ford in einer tiefen Krise. In der ehemals fünftgrößten US-Stadt mit 1,8 Millionen Einwohnern leben heute nur noch 700.000 Menschen, davon ein Drittel in Armut. Viele öffentliche Dienste wie etwa Straßenbeleuchtungen funktionieren nicht mehr, zahlreiche Wohnungen und Geschäfte stehen leer.

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