US-Schulden-Streit

Obama: Das ist Polit-Krieg

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In sechs Tagen droht den USA die totale Finanz-Pleite.

Kein Ende im US-Schuldendrama, obwohl ohne raschen Deal den USA schon in sechs Tagen die Zahlungsunfähigkeit droht. Statt neuer Verhandlungen lieferte sich US-Präsident Barack Obama mit seinem Republikaner-Rivalen John Boehner ein Rededuell im US-TV. ­Zuerst sprach Obama aus dem Weißen Haus, zwei Minuten später folgte Boehner. „Wir können nicht zulassen, dass die US-Bürger zum Kollateralschaden politischer Kriegsführung in Washington werden“, tobte Obama und warf seinen Gegnern vor: „Das ist politischer Krieg!“

Er forderte die Amerikaner auf, ihre Abgeordneten unter Druck zu setzen. Er warnte vor einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit, höheren Zinsen und einer neuen Wirtschaftskrise. Laut Republikanern sollen nur die Mittelklasse und die Armen Opfer bringen, aber nicht Privatjet-Besitzer, zürnte Obama: „Das ist nicht fair!“ Boehner konterte, die Zeiten für Blankoschecks für „Schuldenmacher“ Obama seien ein für „allemal vorbei“.

Countdown.
Um US-TV ticken bereits Countdown-Uhren zur Pleite, die Weltbörsen zittern, der Dollar stürzt ab. Zwei rivalisierende Pläne zur Abwendung der Krise stecken im Kongress fest: Boehners Plan, der die Schuldendecke in Etappen anheben will, bedrohte Obama mit einem Veto: Er wolle dieses „gefährliche Spiel“ nicht in sechs Monaten wiederholen. Dem Demokratenplan fehlen hingegen die Stimmen im Repräsentantenhaus.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s droht mit einer Abwertung von Amerikas AAA-Bonität. Die ­Banker erteilten vor allem Boehners „Etappenlösung“ eine klare Absage.

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