Ende Juni wurde Jordan Lindsey von zwei Haien vor den Bahamas zerfleischt. Nun erfuhr man: ihre Mutter war beim Unglück hautnah dabei.
Ende Juli ereignete sich auf den Bahamas eine Tragödie. Die US-Amerikanerin Jordan Lindsey wurde beim Schnorcheln von zwei Haien attackiert und getötet. Die 21-Jährige war gemeinsam mit ihrer Familie in der Nähe von Rose Island unterwegs. Gegen 14 Uhr waren sie im Wasser. Ihre Familie hat noch versucht, sie vor den Tieren zu warnen, doch dann griffen sie plötzlich an.
Jetzt wurden neue Details über das Unglück bekannt. Jordans Vater, Michael Lindsey, erzählte in einem Interview mit "Good Morning America" über die schrecklichen letzten Momente seiner Tochter. Nachdem der erste Hai schon große Teile ihres rechten Arms abgebissen hatte, war es Kami, seine Frau und Jordans Mutter, die ihre Tochter noch retten wollte. Sie schwamm in ihre Richtung, da sie ihre Tochter "Mama" schreien hörte. Zuerst dachte Kami es sei eine Gruppe Delfine rund um ihre Tochter. "Sie schrie 'Jordan, komm schwimm zu mir'. Aber erst als sie sah, dass sie nicht gut schwimmen konnte, bemerkte sie, dass der erste Hai ihr den Arm abgerissen hatte", erzählt Michael unter Tränen.
Mutter kämpfte mit Haien um Tochter zu retten
Jordan schaffte es dann doch noch zu ihrer Mutter, doch dann griff plötzlich der zweite Hai an. Er riss ihr ein halbes Bein ab. Dann schrie Jordan plötzlich: "Mama, da kommt ein weiterer Hai!" Und dann biss auch dieser wieder zu. "Und das war das letzte, das Jordan sagte", erzählt Michael.
Jordans Mutter versuchte die ganze Zeit die Haie von ihrer Tochter fernzuhalten. Sie schlug die Tiere auf die Nase und hievte Jordan sogar noch auf Felsen. Dort warteten sie auf das Schnorchel-Tour-Boot, das ihnen helfen sollte. Das Boot brachte Jordan zurück auf Rose Island, wo auch gleich ein Rettungswagen auf sie wartete, der sie in ein Krankenhaus bringen sollte. Doch noch auf dem Weg dorthin wurde die 21-Jährige für tot erklärt.
"Wenn sie ihre Augen schließt, ist sie wieder im Wasser"
Die tödliche Attacke fand am dritten Tag des Familienurlaubs statt. Die Lindseys aus Los Angeles hatten eigentlich einen Traumurlaub geplant. "Kami hat ihre arme Tochter in ihren Armen sterben sehen und das ist einfach verrückt", so Michael. "Sie mag die Nacht nicht, denn wenn sie ihre Augen schließt, ist sie plötzlich wieder in dem Wasser", schildert Michael den Horror nach der Tragödie. Seit diesem Tag habe es keine Nacht gegeben in der er nicht geweint hätte.
Michael, der während der Attacke mit anderen am Boot war, erinnert sich an seinen letzten Moment mit Jordan. "Ich küsste sie auf die Stirn und sagte 'bis später, Jordan'", erinnert er sich.
Mehr Sicherheit gefordert
Auch ihrer Freundin Gianna Gabrielle-Kasparek trauert um Jordan. "Sie war wirklich gescheit und hatte ein großes Herz", sagt sie im Interview. "Ich und ihre Familie haben ihr sehr viel bedeutet", so Gabrielle-Kasparek. Nun fordert die Familie mehr Sicherheit für Schnorchler vor der Insel. Außerdem sollte die medizinische Versorgung vor Ort ausgebaut und das Schiffspersonal besser auf Erste Hilfe trainiert werden.
Es war die erste Hai-Attacke auf den Bahamas seit über zehn Jahren.
