Makaberes Angebot nach Unglück

Trotz "Titan"-Unglück: OceanGate wirbt noch immer mit Titanic-Expedition

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Die Tiefsee-Tragödie um das Mini-U-Boot "Titan" hat den fünf Insassen das Leben gekostet. Bizarr: Die Betreiberfirma OceanGate wirbt noch immer für den Tauchgang zur Titanic.

Nur etwa 500 Meter vom Wrack der legendären Titanic entfernt wurden am Donnerstag von einem ferngesteuerten Tiefsee-Roboter die Überreste des Tauchboots "Titan" entdeckt. Die Leichen der fünf Passagiere – Paul-Henri Nargeolet (77), Hamish Harding (58), Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie der Chef der Betreiberfirma Oceangate, Stockton Rush (61) – wird man womöglich nie finden.

Alles deutet darauf hin, dass die "Titan" dem ungehören Wasserdruck in der Tiefe des Atlantik nicht standhielt und binnen einer Millisekunde implodierte. OceanGate sieht sich nun mit schweren Anschuldigungen konfrontiert: Das U-Boot war nicht offiziell zertifiziert und soll schwere Sicherheitsmängel gehabt haben. Zudem erheben Angehörige Vorwürfe, die Rettungskette sei viel zu langsam in Kraft gesetzt worden.

Angesichs der Tragödie besonders makaber: Nach wie vor wirbt OceanGate auf seiner Website für die Expedition zur Titanic. "Erforschen Sie das berühmteste Schiffswrack der Welt", war zumindest am Freitag, kurz nach 17 Uhr noch zu lesen.

Trotz
© OceanGate
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Auch der Abschnitt über die "Titan" ist noch immer abrufbar und als "state of the art" angepriesen – obwohl das U-Boot durch die katastrophale Implosion zerquetscht wurde. Bis auf ein paar Trümmerteile ist nicht mehr viel davon übrig und befindet sich in 3.800 Metern Tiefe.

Trotz
© OceanGate
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Wie es mit OceanGate nach der Katastrophe um die "Titan" und dem Tod von Firmenchef Rush weitergeht, ist völlig offen. Viele Anmeldungen wird es für die Reise zur Titanic wohl nicht mehr geben ...

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