Kampf um Kavanaugh

Trump geht los auf #MeToo-Bewegung

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Donald Trump geht in voller Kampflaune frontal gegen die #MeToo-Frauenbewegung in Stellung beim Kampf um seinen Richterkandidaten.

Nur zwei Tage, nachdem der Präsident Dr. Christine Blasey Ford, die Höchstrichter-Kandidaten Brett Kavanaugh der Sex-Attacke bezichtigt, noch als „feine, glaubwürdige Frau" bezeichnete nach ihrem Kongress-Hearing in der Vorwoche, machte er sich jetzt lustig über sie.

In einer widerlichen Attacke bei einem Auftritt in Mississippi vor Trump-Anhängern verulkte sie der Präsident: „Sie hatte ein Bier und kann sich an nichts erinnern?“ Seine Fans johlten und grölten vor Freude über die Verhöhnung eines mutmaßlichen Opfers sexueller Gewalt.

Selbst Frauen geiferten mit.

Nachdem Trump sie mehrere Minuten lang lächerlich gemacht hatte, da sie sich an viele Details der Party vor 36 Jahren nicht mehr erinnern hätte können, verdammte er sie dann auch noch als „teuflisch“, da sie das Leben eines „großartigen Mannes“ zerstören wolle.

Trump, den selbst 16 Frauen Sex-Attacken vorgeworfen haben, geht damit in voller Kampflaune frontal gegen die #MeToo-Frauenbewegung in Stellung: Vor der abstoßenden Pöbel-Attacke gegen Ford hatte er auch beklagt, in welch „furchteinflößender Zeit“ junge Männer heute leben würden. Ihre Karrieren könnten jederzeit durch Anschuldigungen zerstört werden, monierte Trump.

Für Frauen hingegen, von denen laut Statistiken jede sechste zum Opfer einer versuchten oder durchgeführten Vergewaltigung wird, sei „alles bestens“. 

Einige Republikaner (GOP) sind zwar entsetzt über Trumps "abstoßende Aussagen", wie Senator Jeff Flake. Doch insgesamt rüstet die Partei zur finalen Schlacht um Kavanaugh: Sie wollen die Nominierung um jeden Preis durchpeitschen.

Die FBI-Untersuchungen über Sex-Vorwürfe gegen den Richter könnten jeden Moment nach nur fünf Tagen abgeschlossen sein, so Reports.

GOP-Führer Mitch McConnell kündigte eine „rasche Abstimmung“ im Senat an.  Die Taktik ist offensichtlich: Mit politischer Brachialgewalt wollen die Konservativen Frauen in die Schranken verweisen.

Genau wie vor fast drei Jahrzehnten, als die Vorwürfe von Anita Hill, wonach sie der damalige Höchstrichter-Kandidat Clarence Thomas sexuell belästigt hätte, ebenfalls beiseite geschoben wurden von einem von Männern dominiertem Kongress.

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