Eröffnungsrede

Trump in Davos: 'Zeit der Skepsis ist vorbei'

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US-Präsident lobt in Davos sich selbst: "Amerika wächst und gedeiht"

US-Präsident Donald Trump hat bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos die wirtschaftliche Entwicklung der USA in seiner Amtszeit in den höchsten Tönen gelobt. "Amerika wächst und gedeiht, und ja: Amerika gewinnt wieder wie niemals zuvor", sagte er am Dienstag zum Auftakt seiner Rede.
 
Im Vergleich zu der Vorgängerregierung mit geringem Wachstum und stagnierenden oder fallenden Löhnen sei die Entwicklung nun "spektakulär". Für die Zukunft prognostizierte Trump "gewaltige" Chancen für die US-Wirtschaft. "Die Zeit der Skepsis ist vorbei", nun sei nicht die Zeit für Pessimismus, sondern für Optimismus, sagte der US-Präsident. Trump rief andere Länder dazu auf, sich ein Beispiel an den USA zu nehmen. Das "amerikanische Modell" werde die größten Gewinne im 21. Jahrhundert erzeugen.
 

Beziehungen zu China "niemals besser"

Die Beziehungen der USA zu China seien "niemals besser" gewesen, beteuerte Trump. Die Verhandlungen mit China über die zweite Phase des Handelsabkommens würden schon sehr bald beginnen. Präsident Xi Jinping trete für die Interessen Chinas ein, er für jene der USA. "Ansonsten lieben wir uns", sagt Trump.
 
Der US-Präsident zählt zu den Hauptrednern der Konferenz. Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in den Schweizer Alpen stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen. In seiner Rede bekannte sich Trump auch zur Bewahrung der Natur und kündigt an, die USA würden der Initiative "Eine Billion Bäume" des Weltwirtschaftsforums beitreten.
 
Trump steht wegen des Amtsenthebungsverfahrens, das in Washington gegen ihn läuft, innenpolitisch unter großem Druck. Ungeachtet dessen sucht er knapp zehn Monate vor der US-Präsidentenwahl das globale Rampenlicht.
 

Trump-Tross kam mit vier 'Klima-Bombern' zu Greta

 
Mit einer Rede von US-Präsident Donald Trump beginnt am Dienstag (11.30 Uhr) offiziell die 50. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in den Schweizer Alpen stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen.
 
Dass der US-Präsident in der Schweiz über das Klima diskutiert, dafür aber mit gleich vier "Klima-Bombern" anreist, sorgt bereits im Vorfeld für Aufregung.  Auf dem Flughafen in Zürich ist am Sonntag bereits die erste Mega-Transportmaschine der US-Luftwaffe gelandet: Die "Galaxy" bringt einen Teil des Trosses von Donald Trump in die Schweiz, eine zweite Riesen-Frachtmaschine setzte dann am Montagabend in der Schweiz auf. Einer dieser Galaxy-Transportmaschinen kostet schlappe 170 Mio. Euro.
 
 
Trump in Davos: 'Zeit der Skepsis ist vorbei'
© AFP

Klima-Bomber

Am Dienstag kam dann Trump selbst in Zürich an. Aus Sicherheitsgründen reist der Präsident mit zwei Flugzeugen des Typs Boeing VC-25. In welcher Maschine der US-Präsident sitzt, wird nicht kommuniziert. VDer Präsident sollte anschließend mit dem Hubschrauber in das etwa 150 Kilometer entfernte Alpendorf Davos gebracht werden.
 
 
Trump in Davos: 'Zeit der Skepsis ist vorbei'
© AFP
 
Die vier Jets sind dabei echte Klima-Killer. Als Air Force One dient eine Boeing B 747 Jumbo-Jet. Laut Berechnung  des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR)  auf den ersten 2 Kilometern der Startphase einen Verbrauch von 470 Litern Kerosin. Im Steigflug liegt der Verbrauch bei 3.400 Litern / 100 km (6,4 Tonnen CO2). Im Streckenflug (30.000-33.000 Fuß = 10-11 km Höhe) sind es rund 1.300 Liter/100 km entsprechend 2,6 Tonnen CO2.
 
Dass der US-Präsident mit vier Jets kommt, macht es natürlich besonders klimabelastend. Für die Distanz von Washington nach Zürich (6600 Kilometer) entsteht somit ein unfassbarer Co2-Ausstoß von 363.760 kg Co2. 
 
Start - erste 2 km: 940 kg
Steigflug: 6.800 kg
Streckenflug: 83.200 
Summe: 90.940 kg
Mal vier: 363.760 kg Co2 
 

Greta stiehlt Trump die Show

Ausgerechnet die von ihm verlachte Greta Thunberg könnte Trump in Davos die Schau stehlen. Nachdem die schwedische Klimaaktivistin vom "Time Magazin" zur "Person des Jahres" gekürt worden war, bezeichnete er das auf Twitter als "lächerlich". Trump nannte den Klimawandel früher einen "Scherz"; davon ist er mittlerweile abgerückt, aber er bezweifelt immer noch, dass die Klimaveränderungen menschengemacht sind. Zu einem Treffen mit Thunberg wird es mit ziemlicher Sicherheit in Davos nicht kommen.
 
Insgesamt diskutieren 3.000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bis zum Freitag in Davos über Lösungen für internationale Probleme. Die Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt". Aus Österreich ist Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag und Freitag mit dabei.

Kritik von Greta

 Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat am Dienstag ihren ersten Auftritt im Rahmen des Weltwirtschaftsforums (WEF) absolviert. Thunberg kritisierte dabei die völlig unzureichenden Maßnahmen für den Klimaschutz.
 
Zwar sei viel passiert, seit sie vor eineinhalb Jahren ihren Streik zum Schutz des Klimas begonnen habe, doch sei dies kein Grund zu überschwänglicher Freude, betonte die 17-Jährige. Auf politischer Ebene sei de facto nichts getan worden, um den Klimaschutz zu stärken. Dies müsse sich nun ändern.
 
Thunberg forderte, dass der Wissenschaft mehr Beachtung geschenkt werden müsse."Wir müssen die Krise behandeln als das, was es ist: Eine Krise", sagte die Schwedin. "Es muss viel mehr passieren, dies ist erst der Anfang. Persönlich könne sie sich über Aufmerksamkeit nicht beklagen. "Aber die Wissenschaft und die Stimmen der jungen Generation stehen nicht im Zentrum der Debatte. Doch das müssen sie."
 
Gemeinsam mit jungen Aktivisten aus Costa Rica, Südafrika und Kanada nahm Thungberg am Dienstagvormittag an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Einen nachhaltigen Weg für eine gemeinsame Zukunft schaffen" teil.
 
Die Politik habe die Erfahrung, die jungen Leute die Ideen, sagte Natasha Mwansa aus Sambia. Sie müssten besser integriert werden. Es gehe nicht um Reden, sondern um Handlungen und Unterstützung. "Was zählt ist, was wir zu Hause machen. Wir werden nicht immer in Davos sein."
 
 
Karte: Davos liegt nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt
 
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