Eigenlob statt Soldaten-Gedenken

Trump stümpert bei Gedenken an Gefallene

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In aller Demut hätte Donald Trump am "Memorial Day" an die in den Kriegen gefallenen US-Soldaten erinnern sollen: Stattdessen bejubelte er sich selbst.

Zielsicher traf Donald Trump in den nächsten Fettnapf: Der US-Präsident nahm den traditionellen Feiertag “Memorial Day”, an dem Amerikas gefallenen Soldaten gedacht wird, zum Anlass, sich via Twitter neuerlich wegen seiner angeblich so glorreichen Bilanz selbst zu beglückwünschen.

Der ehemalige Immobilientycoon, der sich mit einem angeblichen Fußleiden vor dem Vietnam-Krieg gedrückt hatte, twitterte am Montag: “Schönen Memorial Day! Diejenigen, die für unser großes Land gestorben sind, wären sehr glücklich und stolz darauf, wie gut es unserem Land heute geht”, so Trump.

Dann weiter pietätlos und prahlerisch: “Beste Wirtschaft seit Jahrzehnten, niedrigste Arbeitslosenzahlen für Schwarze und Latinos (& Frauen in 18 Jahren), Wiederaufbau unseres Militärs und so viel mehr. Schön!"

Danach fuhr Trump zu einer Gedenkfeier zum nationalen Soldatenfriedhof in Arlington.

Da war der Shitstorm längst ausgebrochen: Ex-NSA-Direktor Michael Hayden twitterte: “OMG!” (Oh mein Gott!).

John Kirby, der ehemalige Pentagon-Sprecher, kanzelte Trumps Wortmeldung als eines der “unangebrachtesten, ignorantesten und taubsten Dinge, die ein Oberkommandierender an einem solchen Tag von sich geben kann”. Die Website “Dictionary.com” half mit einer Definition des Feiertages nach: Dieser Tag sei “in den meisten Staaten der USA für die Feierlichkeiten zum Gedenken an tote Angehörige der Streitkräfte aller Kriege bestimmt”. Nicht vorgesehen wären, wie ätzend hinzugefügt wurde, die Vorlage von “Wirtschaftsberichten”.

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