Ein Jahr nach Sturm auf Kapitol

Trump vor Polit-Comeback

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Es waren düstere Stunden für die US-Demokratie: Doch Trump nützt den Jahrestag.

Washington. Am 6. Jänner vor einem Jahr stürmten Hunderte Anhänger des ­damaligen Präsidenten Donald Trump den Kongress, wo Abgeordnete beider Kammern den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden zertifizierten. Der Mob prügelte auf Polizisten ein, verwüstete Büros, stahl Akten und Artefakte – alles, während die mächtigsten Politiker auf der Flucht waren. Es gab sechs Tote. Trump wurde vorgeworfen, die Massen aufgewiegelt zu haben. Statt Gesten der Versöhnung gießt der Republikaner am Jahrestag Öl ins Feuer und nützt den Gedenktag zur Vorbereitung seines geplanten Comebacks.

Trumps Schlachtruf: "Rettet Amerika!"

Lügen. Genau zum Zeitpunkt einer religiösen Zeremonie für die Opfer will er eine Rede in seinem Florida-Resort Mar-a-Lago halten. Es wird erwartet, dass er den widerlegten „Wahlbetrug“ zum Thema macht, wieder verbreitet, dass ihm die 2020-Wahl gestohlen worden wäre, eine vielfach dokumentierte Lüge. Er setzt weiter auf totale Polarisierung. Und es soll der Auftakt zu einem politischen „Trump-Jahr“ werden, in dem er seine neuerliche Kandidatur 2024 vorbereiten könnte (geplant ist auch ein Auftritt am 15. Jänner in Arizona). Der Kampfruf: „Rettet Amerika!“ Hat er Chancen? In Umfragen liegt Trump fünf Prozent vor Biden.

(bah)

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