Nichts als ein einziger Skandal-Reigen war die Amtszeit von Scott Pruitt (50) an der Spitze der US-Umweltbehörde EPA.
Es war eigentlich schon ein Skandal, als mit einem ehemaligen Öl-Lobbyisten jemand an die Spitze einer US-Behörde gehievt wurde, die er früher energisch bekämpfte.
Nichts als ein einiger Skandal-Reigen war dann auch die Amtszeit von Scott Pruitt (50) an der Spitze der US-Umweltbehörde EPA.
Jetzt musste Pruitt den Hut nehmen.
Die Bilanz ist verheerend: Pruitt kübelte – obwohl eigentlich zuständig für den Umweltschutz – Ökogesetzte en masse. Der ehemalige Staatsanwalt von Oklahoma erteilte Schürfrechte ohne Rücksicht auf die Tierwelt. Er erlaubte das Ablagern von Giftschlamm. Er genehmigte Kohlekraftwerken die Luftverpestung. Insgesamt: Mit Brachial-Taktiken ging er gegen alle erdenklichen Errungenschaften beim Umweltschutz der Obama-Ära vor.
Gleichzeitig geht Pruitt aber auch als vielleicht korruptester US-Minister aller Zeiten in die Annalen ein. Die Skandale platzten häufig und waren haarsträubend: In seinem Büro gab es auf seinen Wunsch einen kugelsicheren Schreibtisch und einen abhörsicheren Raum. Für seine Frau wollte er einen Job bei der „Republican Attorneys General Association“ einfädeln. Jahressalär: 200.000 Dollar.
Er fälschte Terminkalender, um Geheimtreffen zu verschleiern, wohnte im Apartment eines Lobbyisten um nur 50 Dollar pro Nacht – und wollte am Ende nicht ausziehen.
Er bestand auf Flugreisen in der ersten Klasse und Luxus-Hotels. Mitunter verlangte Pruitt von Mitarbeiten, dass sie Hotelrechnungen auf ihre Kreditkarte nehmen. Einmal trug er einem Wachebeamten auf, ihm aus dem Hotel eine Feuchtigkeitscreme zu holen.
Unfassbar: Es laufen bereits 13 Untersuchungen von Bundesbehörden gegen den Republikaner.
Den Abgang hatte Donald Trump jetzt persönlich verkündet. Der Präsident wollte dabei sicherstellen, dass er Pruitt wegen seiner „herausragenden Arbeit“ loben konnte. Trump hatte stets an Pruitt gefallen, so Insider, wie effizient er Umweltauflagen killte.
Dass er aber dem korrupten Gockel trotz Trumps Versprechens des „Trockenlegens der Sümpfe“ so lange die Stange hielt, wird nun als eines der größeren blauen Augen seiner Amtszeit bewertet.
Der Rücktritt kommt nur wenige Tage nach dem vielbeachteten Zwischenfall, als eine Mutter mit ihrem Kleinkind im Arm Pruitt in einem Restaurant die Leviten las wegen des Aushebelns des Umweltschutzes. Das Video breitete sich wie in Lauffeuer im Internet aus. Wie man jetzt weiß: Es war der Anfang vom Ende.