Auch pro-kurdische HDP warn vor "manipulativen" Zwischenergebnissen der Staatsmedien.
Die größte Oppositionspartei CHP hat die Teilergebnisse, die eine absolute Mehrheit für Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ergeben haben, als "Manipulation" bezeichnet. Nach den seiner Partei vorliegenden Teilergebnissen habe Erdogan zu keiner Zeit 48 Prozent der Stimmen überschritten, sagte CHP-Sprecher Bülent Tezcan am Sonntag vor Journalisten in Ankara. Das sei eine ganz offene Manipulation.
Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen kam der Amtsinhaber am Sonntagabend nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu auf mehr als 56,4 Prozent der Stimmen. CHP-Kandidat Muharrem Ince lag demnach mit 28,65 Prozent auf dem zweiten Platz. Erdogans Vorsprung schrumpfte jedoch mit fortschreitender Auszählung.
Wahlbeobachter sollen bis zum Ende bleiben
Tezcan sagte, die Wahlbeobachter sollten bis zum Ende der Auszählungen auf ihrem Posten bleiben. "Verlasst Eure Auftragsorte nicht, bis diese Sache vorbei ist", sagte er. Er rief die Bürger dazu auf, sich vor der Wahlkommission in Ankara zu versammeln, und dort bis zum Morgen auszuharren.
Den gleichen Aufruf tätigte auch die pro-kurdische HDP auf ihren Twitter-Account: "Lasst uns nicht auf die manipulativen Ergebnisse der (staatlichen Agentur) Anadolu und des Staatsfernsehens TRT achten. Verlasst nicht die Wahlurnen, lass uns unsere Stimmen bis zum letzten Moment schützen."