Angebliche Terrorunterstützung

Türkische Journalisten vorerst aus Haft entlassen

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Den beiden Journalisten drohen immer noch lebenslange Haftstrafen.

Zwei prominente türkische Journalisten sind nach einer Entscheidung des obersten Gerichtshofes aus der Haft entlassen worden. Das Urteil sei auch ein Sieg für andere Journalisten und die Meinungs- und Pressefreiheit, sagte der Chefredakteur der oppositionsnahen Zeitung "Cumhuriyet", Can Dündar, am Freitagmorgen nach seiner Freilassung. Auch der Chef des "Cumhuriyet"-Büros in der Hauptstadt Ankara, Erdem Gül, wurde auf freien Fuß gesetzt.

Das Blatt hatte im vergangenen Jahr berichtet, dass der türkische Geheimdienst bei der Lieferung von Waffen in das Bürgerkriegsland Syrien geholfen habe. Daraufhin wurden die beiden Journalisten festgenommen. Das Verfahren ist international auf Kritik gestoßen und hat Sorgen genährt, dass die Pressefreiheit unter Präsident Recep Tayyip Erdogan eingeschränkt werden könnte. Der Staatschef hatte der Zeitung vorgeworfen, das internationale Ansehen der Türkei zu beschädigen.

Trotz ihrer Freilassung drohen Dündar und Gül wegen angeblicher Unterstützung einer Terrororganisation und Verstößen gegen die Staatssicherheit immer noch lebenslange Haftstrafen. Der Prozess soll am 25. März beginnen.

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