Mehr als 300 Menschen wurden bei dem Unglück in Kerala verletzt.
Nach einem Tempelbrand im südindischen Unionsstaat Kerala ist die Opferzahl auf 102 Tote gestiegen. Dies bestätigte die örtliche Polizei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Zahl der Verletzten liegt bei mehr als 300.
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Feuerwerkskörper explodiert
Zu der Tragödie im hinduistischen Puttingal Devi Tempel in der Küstenstadt Paravur kam es während eines Feuerwerks. Eine große Menschenmenge hatte sich in der Nacht auf Sonntag bei dem Tempel nahe der Großstadt Kollam versammelt, um das Feuerwerk zum hinduistischen Neujahr zu verfolgen. Laut der Nachrichtenagentur PTI brach das Feuer wahrscheinlich aus, als ein Teil der Feuerwerkskörper explodierte, die in einem Lagerraum am Rande des Tempelgeländes gelagert waren. Keralas Regierung ordnete eine Untersuchung an.
Ministerpräsident Chandy sagte, die Tempelmitarbeiter hätten das Feuerwerk abgehalten, obwohl ihnen von den örtlichen Behörden eine Genehmigung aus Sorge um die Sicherheit verweigert worden war. In Indien kommt es in Tempeln und auf religiösen Festivals immer wieder zu tödlichen Bränden und Massenpaniken. Grund sind oft mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen.
Minutenlange Explosionen
Keralas Innenminister Ramesh Chennithala sagte dem Sender NDTV, Feuerwehrleute und Polizisten hätten die ganze Nacht über gegen die Flammen gekämpft, das Feuer sei schließlich unter Kontrolle gebracht worden. Mehr als 250 Menschen seien verletzt worden. Fernsehsender zeigten minutenlange Explosionen und Rauchwolken in den Nachthimmel aufsteigen.
Der indische Premierminister Narendra Modi zeigte sich schockiert über das Unglück und kündigte an, umgehend seinen Gesundheitsminister nach Kerala zu entsenden. Auch er selbst werde rasch dorthin reisen. "Meine Gedanken sind bei den Familien der Toten", schrieb Modi auf Twitter.