oe24.at
Welt

Ukraine

Jagd auf Janukowitsch per Facebook

24.02.14, 09:34 | Aktualisiert: 24.02.14, 16:25

Ex-Präsident wegen "Massenmordes" zur Fahndung ausgeschrieben.

Die neue ukrainische Führung hat den gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch wegen "Massenmordes" zur Fahndung ausgeschrieben. Das teilte der kommissarische Innenminister Arsen Awakow am Montag bei Facebook mit. Unterdessen plagen die Ukrainie finanzielle Sorgen.

Die spektakuläre Flucht von Viktor Janukowitsch 1/6

Freitag, 21.2.2014, abends

Janukowitsch und enge Vertraute, darunter Präsidialamtschef Andrej Kljujew, fliegen mit Hubschraubern in die ostukrainische Millionenstadt Charkow (Charkiw). Dort wollen sie am Samstag an einem Kongress von regierungstreuen Gouverneuren, Bürgermeistern und Abgeordneten aus dem prorussischen Osten und Süden teilnehmen.

Janukowitsch auf Halbinsel Krim?
Awakows Informationen zufolge hält sich Janukowitsch auf der weitgehend russisch geprägten Halbinsel Krim am Schwarzen Meer auf. Auch nach anderen ranghohen Amtsträger werde wegen desselben Vorwurfs gefahndet, betonte Awakow. Janukowitsch war am Wochenende in der Stadt Donezk gesehen worden, von wo aus er am Samstagabend in Begleitung bewaffneter Leibwächter in einem Flugzeug das Land verlassen wollte. Grenzschützer hatten nach eigenen Angaben die Flucht verhindert. Dem Interims-Innenminister zufolge soll sich der abgesetzte Ex-Staatschef Janukowitsch am Montag auf einer seiner Residenzen bei Balaklava aufgehalten und diese im Auto mit unbekanntem Ziel verlassen haben, meldete die Agentur Reuters.

Video: Flucht mit Heli?

Lesen Sie auch

Die Ukraine steht nach den Worten von Übergangspräsident Alexander Turtschinow am Rande des Staatsbankrotts. "Die Ukraine ist dabei, in den Abgrund zu rutschen, sie befindet sich am Rande einer Zahlungsunfähigkeit", sagte Turtschinow am Sonntag in einer Ansprache an die Nation.

Turtschinow kündigte zudem einen Westkurs der Ex-Sowjetrepublik an und betonte zugleich die Wichtigkeit der Beziehungen zum Nachbarn Russland. "Vorrang hat für uns, zum Kurs der Annäherung an Europa zurückzukehren", sagte Turtschinow am Sonntag. "Wir müssen in den Kreis der europäischen Länder zurückkehren."

Das ist Janukowitschs Protz-Villa

1/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
2/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
3/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
4/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
5/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
6/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
7/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
8/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
9/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
10/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
11/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
12/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
13/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
14/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
15/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
16/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
17/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
18/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
19/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
20/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
21/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
22/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
23/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
24/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
25/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
26/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
27/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
28/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
29/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine
30/30

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus der Ukraine

Seit dem Machtwechsel ist die Villa des abgesetzten Präsidenten Viktor Janukowitsch verlassen. Tausende pilgern jetzt jeden Tag zu dem Protzbau.

Monatelange Proteste
Die Weigerung des gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch, ein historisches Abkommen mit der EU zu unterschreiben, hatte die monatelangen Proteste in der Ukraine ausgelöst. Das Parlament hatte Janukowitsch am Samstag für abgesetzt erklärt und am Sonntagvormittag Turtschinow zum vorläufigen Staatschef bestimmt.

Zugleich sagte der 49-Jährige, die Ukraine sei zu einem guten Verhältnis mit Russland bereit. Nötig sei aber, dass Moskau "die europäische Wahl der Ukraine anerkennt und berücksichtigt", betonte der Vertraute von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko.

Timoschenko hält Rede auf dem Maidan

1/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
2/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
3/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
4/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
5/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
6/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
7/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
8/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
9/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung
10/10

Ansprache nur wenige Stunden nach Haftentlassung

Turtschinow versprach demokratische Präsidentenwahlen am 25. Mai. Janukowitschs Anhänger rief er auf: "Betrachtet seinen persönlichen Sturz in einem blutigen Drama nicht als Niederlage! Er hat vor allem Euch betrogen, die an ihn geglaubt haben." Auch die Interessen der bisherigen Janukowitsch-Wähler würden geschützt werden, versprach er.

"Unsere erste Aufgabe ist es, die Konfrontation zu stoppen", sagte Turtschinow. Die künftige Regierung müsse zudem ein Abrutschen des fast bankrotten Landes in den wirtschaftlichen Abgrund aufhalten, mahnte er. Die Dutzenden Opfer, die bei den Protesten getötet worden waren, würdigte er als "Helden".

Hilferuf von Klitschko
Oppositionspolitiker und Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko warb angesichts der dramatischen Lage seines Landes um Hilfe von der EU und den USA. "Wir stehen weiterhin vor sehr großen Problemen, müssen jetzt zügig eine Übergangsregierung formen. Außerdem brauchen wir schnell Reformen und dafür finanzielle Hilfe", sagte er.

Hilfen vom IWF?
Sowohl die USA als auch Europa seien bereit, den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu unterstützen, sagte US-Finanzminister Jack Lew. Nötig seien aber legitimierte Gesprächspartner, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde in Sydney beim Treffen der G20-Finanzminister.

Russland drehte als Reaktion auf den Machtwechsel den Geldhahn zu und legte Milliardenhilfen auf Eis.

Timoschenko will wieder kandidieren
Für Montag wurde die Entscheidung über einen neuen Regierungschef für eine Übergangszeit und ein "Kabinett des nationalen Vertrauens" erwartet. Timoschenko steht dafür nicht zur Verfügung. Sie will im Mai für das Amt des Präsidenten der Ukraine kandidieren.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.