Ukraine-Krieg

180 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demos in Russland

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Demonstrationen in mehr als einem Dutzend Städten.

Moskau/Kiew (Kyjiw). Bei landesweiten Protesten gegen den russischen Militäreinsatz in der Ukraine sind am Samstag nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten fast 180 Menschen festgenommen worden. Bis zum Nachmittag habe es mindestens 178 Festnahmen in 15 Städten gegeben, teilte die Nichtregierungsorganisation OVD-Info mit. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP in Moskau beobachtete, wie mehr als 20 Menschen in einem Park nahe dem Kreml abgeführt wurden.

Die Polizei nahm Menschen in Gewahrsam, die auf Parkbänken saßen oder einfach nur herumstanden, ohne die Gründe für die Festnahme zu erläutern. Eine Frau rief bei ihrer Festnahme mehrmals "Nein zum Krieg in der Ukraine". Auch in St. Petersburg wurden rund 25 Menschen festgenommen - wobei unklar war, wie viele von ihnen tatsächlich protestieren wollten.

"Sitzstreiks" gegen Russlands Militäreinsatz

Aktivisten hatten für Samstag in rund 30 russischen Städten zu "Sitzstreiks" gegen Russlands Militäreinsatz in der Ukraine aufgerufen. Die Organisatoren erklärten, die Protestaktionen richteten sich gegen den "Zusammenbruch der russischen Wirtschaft" und gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zudem forderten sie die Freilassung des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. "Russland verdient Frieden, Demokratie und Wohlstand", erklärten sie.

Nach Angaben von OVD-Info wurden in Russland seit Beginn der Proteste gegen den Militäreinsatz im Nachbarland insgesamt mehr als 15.000 Menschen festgenommen.

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