Atomkraftwerk Saporischschja

600 Elite-Kämpfer wollten AKW zurückerobern

Teilen

Der ukrainische Rückeroberungsversuch scheiterte im russischen Granatenhagel. 

Bereits seit rund einem Jahr steht das größte Atomkraftwerk Europas im ukrainischen Saporischschja unter russischer Besatzung. Wie erst jetzt bekannt wurde, startete Kiew im Oktober des vergangenen Jahres  eine spektakuläre Rückeroberungsaktion – und scheiterte damit im Granatenhagel.

Wie die „Times“ unter Berufung auf ukrainische Spezialkräfte berichtet, sollten 600 Elitekämpfer in der Nacht des 19. Oktober das Akw erobern. Die Kämpfer fuhren in 30 Schnellbooten über den Dnirpo und wollten mit Maschinengewehren Granatwerfer und Panzerabwehrwaffen bewaffnet, an Land gehen.

Versuch scheiterte

Die Ukraine hoffte, dass Russland aus Angst vor einer nuklearen Katastrophe nicht mit Artillerie schießen würde, die Besatzer zeigten aber ihre ganze Abwehrbereitschaft. Das ganze Gelände war vermint, die Russen schossen mit Panzer und Artillerie auf die ukrainischen Soldaten. Drei Stunden lang lieferten sich die Truppen ein Gefecht, ehe sich der ukrainische Kommandeur zum Rückzug entschied.

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist mit seinen sechs Blöcken und einer Nettoleistung von 5.700 Megawatt das größte AKW in Europa. Im vorigen Sommer hatte regelmäßiger Beschuss des Kraftwerksgeländes international Angst vor einem Atomunfall ausgelöst. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Artilleriebeschuss vor. Die damals in Betrieb befindlichen Reaktoren wurden infolge dessen heruntergefahren. Durch die Artilleriegefechte wurde allerdings auch die Stromversorgung für das erforderliche Kühlsystem mehrfach unterbrochen. Zur Überbrückung dienten Dieselgeneratoren.
  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.