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Neue Erkenntnisse

Berichte: CIA warnte Kiew davor, Anschlag auf Nordstream auszuführen

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Die Ukraine ist Monate vor den Explosionen an den Nordstream-Gaspipelines davor gewarnt worden, Anschlagspläne in die Tat umzusetzen.  

Der US-Geheimdienst CIA habe eine Warnung an Kiew ausgesprochen, nachdem er vom niederländischen Militärgeheimdienst (MIVD) über eine geplante Sabotageaktion informiert worden sei, berichteten die Wochenzeitung "Die Zeit", das ARD-Hauptstadtstudio, das ARD-Politmagazin Kontraste, der SWR und der niederländische Fernsehsender NOS am Dienstag.

Die US-Zeitung "Washington Post" hatte in der vergangenen Woche berichtet, die CIA sei im Juni 2022 von einem europäischen Agenten auf das Vorhaben der Ukraine hingewiesen worden, nannte allerdings nicht dessen Herkunftsland.

Auch deutsche Behörden sollen von Warnung gewusst haben 

Auch die deutsche Bundesregierung soll den Recherchen zufolge von der Warnung an die Ukraine gewusst haben. Gegenüber den recherchierenden Medien sagte ein Regierungssprecher laut Bericht, mögliche nachrichtendienstliche Erkenntnisse würden grundsätzlich nicht kommentiert. Die Recherchen wurden den Medienberichten zufolge allerdings von verschiedenen Quellen in mehreren Ländern bestätigt.

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Nordstream-Pipelines gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas.

Alle weisen Anschuldigungen zurück 

Seither wurden verschiedene Länder, darunter Russland, die Ukraine und die USA verdächtigt, für den Anschlag verantwortlich gewesen zu sein. Alle wiesen die Anschuldigungen von sich. Noch Anfang des Monats bestritt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jegliche Beteiligung seines Landes an dem Vorfall.

Wie der niederländische Sender NOS jetzt unter Berufung auf den niederländischen Geheimnisdienst berichtete, soll der hochrangige ukrainische General Walerij Saluschnij federführend mit der Aktion betraut gewesen sein. Zudem seien ein kleines Team von Tauchern und ein Segelboot beteiligt gewesen. Selenskyj sei über die Aktion nicht informiert gewesen.

Polen als möglicher Stützpunkt für Anschlag? 

Diese Details stimmten in wesentlichen Punkten mit den bisherigen Erkenntnissen deutscher Ermittler überein, berichteten "Die Zeit", die ARD und der SWR.

Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" vom Samstag prüfen deutsche Ermittler zudem Hinweise, denen zufolge Polen als Stützpunkt für den Anschlag genutzt worden sei.
 

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