Eklat bei G20-Treffen

Darum floh Lawrow wirklich aus Bali

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Russlands Außenminister Sergej Lawrow sorgte beim G20-Treffen  für einen Eklat.

Große Aufregung um russischen Außenminister Sergej Lawrow beim G20-Treffen in Bali. Lawrow verließ den Saal gleich nach seiner Rede und hörte sich seine Kritiker gar nicht mehr an. Anschließend warf er dem Westen vor, den Übergang zu einer friedlichen Lösung des Konflikts in der Ukraine zu verhindern. Wenn die EU und die USA einen Sieg der Ukraine auf dem Schlachtfeld anstrebten, "dann haben wir wahrscheinlich mit dem Westen nichts zu besprechen", sagte er.

Im Saal saß Lawrow zwischen Vertretern aus Saudi-Arabien und Mexiko - weit weg von seinen schärfsten Kritikern aus den USA und Europa. Später sagte er, der Westen dränge die Ukraine dazu, für die Kämpfe "seine Waffen zu benutzen". Der Minister kritisierte, dass die Vertreter westlicher Staaten Russland wegen der Lage in der Ukraine als "Aggressor" und "Besatzer" anprangern, ohne sich die Gründe anzusehen. "Alle haben uns aufgerufen, diese Operation zu beenden", sagte er.

Foto-Boykott

Eigentlich wollte der russische Außenminister auf der internationalen Weltbühne selbstbewusst auftreten, zum Eklat kam es aber dann, als Lawrows Amtskollegen ein gemeinsames Gruppenfoto verweigerten. Wie die japanische Nachrichtenagentur „Kyodo“ berichtet, ging der Foto-Boykott vom US-Außenminister Antony Blinken aus. Seine Kollegen schlossen sich der Maßnahme an, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock erklärte später, sie könne „nicht lächelnd an der Seite von so jemandem stehen“. Lawrow  entscheid sich deshalb, das Treffen vorzeitig zu verlassen.
  

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