Experte analysiert:

"Ohne Krim ist die Ukraine für Putin quasi wertlos"

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Gustav Gressel spricht über mögliche Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.

Seit mehr als 1,5 Jahren tobt bereits der Ukraine-Krieg, ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Die jeweiligen Offensiven kommen kaum voran, man habe inzwischen eine Art "Erste-Weltkrieg-Situation", analysiert Militärexperte Gustav Gressel im ZDF. Eine Überraschung sei kaum noch möglich.

Eine besondere Rolle im Krieg kommt der Krim zu, betont der Politikwissenschaftler weiter.“ Die Krim ist für Putin das wichtigste Element seiner Eroberungen“, so Gressel. „Ohne die Krim ist sozusagen der Rest der Ukraine quasi wertlos.“ Droht wirklich der Verlust der besetzten Halbinsel, könnte Putin bereit sein, an den Verhandlungstisch zu gehen und Gebiete zurückzugeben“, so der Experte.

Gressel glaubt nicht, dass die Gefahr von Russland nach einem Kriegsende gebannt ist. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass diese Armee weiterhin eine Bedrohung für die Nato darstellen wird.“

Russische Behörden melden abgewehrte Drohnenangriffe 

Die russische Flugabwehr hat unterdessen in der Nacht auf Freitag nach offiziellen Angaben Drohnen abgefangen. Insgesamt seien elf ukrainische Drohnen zerstört worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. In der Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine seien zehn Drohnen abgeschossen worden, in der Region Kaluga rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau eine weitere.

 Seit mehr als 19 Monaten führt Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und beschießt dabei auch das Hinterland des Nachbarn mit Drohnen und Raketen. Inzwischen mehren sich aber auch Angriffe auf russisches Hinterland. Mehrfach schon haben Drohnen auch Objekte in Moskau selbst beschädigt, auch wenn der Umfang der Schäden und Opfer, die ukrainische Drohnenangriffe in Russland fordern, nicht mit dem Ausmaß der russischen Attacken zu vergleichen ist.
 
  

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