Der Chef-Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, hat die Geldhäuser im Euroraum zur Einhaltung der Sanktionen gegen Russland wegen der Invasion der Ukraine gemahnt.
Die Banken müssten sicherstellen, dass sie über starke interne Prozesse und Kontrollen verfügten, um einen Bruch der Strafmaßnahmen zu vermeiden, sagte der Italiener am Montag.
"Wir wissen aus Erfahrung, dass der finanzielle und Reputationsschaden beim Bruch internationaler Sanktionen immens sein kann." Angesichts der humanitären Krise in der Ukraine könne dieser Schaden noch massiver ausfallen.
Die Situation stelle die Geldinstitute vor große Herausforderungen. Banken müssten sich aber bewusst sein, dass Handlungen zur Finanzierung eines illegalen und von der Völkergemeinschaft verurteilten Krieges einer guten Unternehmensführung völlig zuwiderliefen.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den staatlichen Gazprom-Konzern angewiesen, bis Donnerstag die Zahlungsmodalitäten bei Gaslieferungen auf Rubel umzustellen. Die Verträge laufen derzeit fast ausschließlich auf Euro, Dollar oder Pfund. Bisher ist unklar, was Putin mit der Forderung bezweckt. Die russische Währung, die unter starkem Druck steht, erholte sich nach Putins Ankündigung zunächst. Vor allem aber müssten Firmen wohl Rubel bei Banken eintauschen, was zu einem Unterlaufen der Sanktionen gegen Institute führen könnte.