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Die wichtigsten Daten

Hundert Tage Krieg in der Ukraine

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Bitterer Meilenstein: Seit 100 Tagen muss sich die Ukraine gegen Russlands Angriffe verteidigen.

Kiew (Kyjiw)/Moskau. Am 24. Februar hat Russland einen der größten militärischen Konflikte in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg entfesselt. Mittlerweile dauert der Krieg in der Ukraine seit hundert Tagen an. Die wichtigsten Daten des bisherigen Kriegsverlaufs:

  • 24. Februar: Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt einen "militärischen Spezialeinsatz" zur "Entnazifizierung" der Ukraine und zum Schutz der dortigen russischsprachigen Bewohner an. In den frühen Morgenstunden beginnt mit Luft- und Raketenangriffen die russische Invasion.
  • 26. Februar: Der Westen beschließt Militärhilfen für die Ukraine und beispiellose Sanktionen gegen Russland. Russische Banken werden aus dem Zahlungssystem Swift verbannt, der Luftraum in Europa und den USA wird für russische Flugzeuge gesperrt.
  • 27. Februar: Putin versetzt seine Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft. Als Grund nennt er die Finanzsanktionen sowie "aggressive Äußerungen" der NATO-Mitglieder.
  • 2. März: Die UNO-Vollversammlung verurteilt die russische Invasion mit historisch großer Mehrheit.
  • 3. März: Als erste ukrainische Stadt wird Cherson im Süden von russischen Truppen eingenommen.
  • 4. März: In Russland ist es fortan verboten, den Militäreinsatz in der Ukraine "Krieg" zu nennen - wer dies missachtet, muss mit bis zu 15 Jahren Gefängnis rechnen.
  • 8. März: Erste Fluchtkorridore in der Ukraine ermöglichen die Flucht Tausender Menschen. Die USA verkünden ein Öl- und Gasembargo gegen Russland.
  • 14. März: Eine TV-Mitarbeiterin protestiert im russischen Staatsfernsehen gegen den Krieg.
  • 16. März: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj ruft die US-Abgeordneten in einer Rede vor dem Kongress auf, sich an Pearl Harbor zu erinnern, den Angriff Japans auf die USA im Zweiten Weltkrieg.
  • 17. März: Nach der Bombardierung eines Theaters in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol, in dem Zivilisten Obhut gesucht hatten, bezeichnet US-Präsident Joe Biden Putin als "Kriegsverbrecher".
  • 25. März: Angesichts der stockenden Offensive im Norden der Ukraine und um die Hauptstadt Kiew verkündet Russland einen Strategiewechsel. Die Armee soll sich nun auf die "Befreiung" der ostukrainischen Donbass-Region konzentrieren.
  • 1. April: Um ihre russischen Gaslieferungen zu bezahlen, müssen westliche Staaten künftig ein Konto bei der russischen Gazprombank haben. Sie können aber weiter in Euro und Dollar zahlen.
  • 2./3. April: Im Kiewer Vorort Butscha werden nach dem Abzug russischer Truppen dutzende Leichen von Zivilisten entdeckt, einige mit gefesselten Händen und Folterspuren. Moskau weist jede Verantwortung von sich.
  • 7. April: Die EU-Staaten einigen sich auf einen Importstopp für Kohle, Holz und Wodka aus Russland.
  • 8. April: Während Hunderte Flüchtlinge auf einen Zug warten, wird der Bahnhof im ostukrainischen Kramatorsk von einer Rakete getroffen. Mindestens 57 Menschen werden getötet.
  • 10./11. April: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) besucht Selenskyj in Kiew und reist anschließend nach Moskau zu Präsident Putin.
  • 12. April: US-Präsident Biden wirft Russland "Völkermord" in der Ukraine vor.
  • 14. April: Die "Moskwa", Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, sinkt. Moskau spricht von einem Brand an Bord. Laut Kiew wurde das Kriegsschiff von ukrainischen Raketen getroffen.
  • 21. April: Im Osten der Ukraine hat die russische Armee mittlerweile den Großteil der Region Luhansk unter Kontrolle.
  • 26. April: Nach langem Zögern stimmt die deutsche Regierung der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zu.
  • 2. Mai: Russlands Außenminister Sergej Lawrow sorgt mit einem Nazi-Vergleich vor allem in Israel für Empörung.
  • 9. Mai: Bei der traditionellen Militärparade in Moskau zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland warnt Putin vor einem neuen Weltkrieg.
  • 14. Mai: Die ukrainische Armee gibt die vollständige Rückeroberung der Millionenstadt Charkiw im Norden bekannt.
  • 18. Mai: In Abkehr von einer langen Geschichte militärischer Neutralität reichen Finnland und Schweden ihre Anträge auf Beitritt zur NATO ein.
  • 20. Mai: Die russische Armee verkündet die vollständige Einnahme des Asow-Stahlwerks in Mariupol, die Stadt ist nun vollständig unter russischer Kontrolle. Fast 2.500 ukrainische Kämpfer geraten in russische Kriegsgefangenschaft.
  • 23. Mai: Im ersten Kriegsverbrecherprozess gegen einen russischen Soldaten in der Ukraine wird der 21-jährige Angeklagte wegen Erschießung eines Zivilisten zu lebenslanger Haft verurteilt.
  • 30. Mai: Die EU beschließt nach zähen Verhandlungen mit Ungarn ein Öl-Embargo gegen Russland, das jedoch nur für Schiffslieferungen, nicht für die Pipelines gelten soll.
  • 2. Juni: Die russischen Streitkräfte haben nach britischen Angaben einen Großteil der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine eingenommen. Wer die Stadt kontrolliert, hat de facto auch die Kontrolle über die gesamte Donbass-Region Luhansk.
  • 3. Juni: Der Krieg dauert den 100. Tag an.
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