Einstündiges Gespräch

Italiens Premier Draghi telefonierte mit Putin

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Außenminister Di Maio: ''Wir nehmen die diplomatischen Schritte zur Kenntnis.''

Moskau/Kiew (Kyjiw)/Rom. Italiens Premier Mario Draghi hat am Mittwochnachmittag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Bei dem einstündigen Gespräch informierte Putin Draghi über den Stand der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, die am Dienstag in Istanbul stattfanden, teilte der Kreml in einer Mitteilung mit. Putin erläuterte auch die Entscheidung, bei den Zahlungen für Erdgaslieferungen an einige Länder, darunter Italien, auf den Rubel umzustellen.

"Wir nehmen die diplomatischen Schritte zur Kenntnis. Wir werden die russischen Ankündigungen anhand der Fakten bewerten. Wir dürfen uns keine falschen Illusionen machen", meinte Di Maio laut italienische Medienangaben.

Di Maio: "Geeinte europäische Außenpolitik"

"Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass es einfach sein wird, das Ende des Abkommens zu erreichen. Wenn Russland seine Zusagen einhält und seine Truppen teilweise aus Kiew abzieht, bedeutet dies, dass unsere Strategie, die auf wirtschaftlicher und militärischer Unterstützung für die Ukraine und auf Sanktionen gegen Moskau beruht, funktioniert. Und es ist eine einzigartige Strategie, die eine geeinte europäische Außenpolitik kennzeichnet", so Di Maio.

In Italien sind bisher 75.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge eingetroffen, zum Großteil Frauen und Kinder, berichtete Innenministerin Luciana Lomorgese vor dem Parlament am Mittwoch. Circa 5.600 Flüchtlinge seien in Aufnahmezentren in verschiedenen italienischen Regionen untergebracht, die anderen seien bei Landsleuten zu Gast, die sich bereits in Italien aufhalten. Nur 750 der ukrainischen Flüchtlinge haben bisher einen internationalen Schutzstatus beantragt. Dies spiegle die Tatsache wider, dass die meisten von ihnen hoffen, in die Ukraine zurückzukehren, sobald der Konflikt beendet sei.

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