FPÖ-Chef Kickl kritisiert Nehammers Solidaritäts-Besuch in der Ukraine.
FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl übt Kritik am Besuch von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) in der Ukraine. Das sei eine "falsche und vor allem eine neutralitätsfeindliche Schwerpunktsetzung", betonte Kickl. "Der österreichische Kanzler sollte sich lieber um die aktuellen großen Probleme im eigenen Land kümmern", sagte der FPÖ-Chef. Denn derzeit würden die Österreicher unter einer massiven Preisexplosion leiden. Stattdessen führe sich Nehammer wie ein "Klitschko-Fanboy" auf.
Anfang April hatte der Bundeskanzler den Bruder des Kiewer Bürgermeisters Witali Klitschko, Wladimir, in der deutschen Hauptstadt Berlin getroffen. Der ehemalige Boxweltmeister dankte Nehammer damals für die Unterstützung Österreichs.
Kickl kritisierte in einer Aussendung vom Samstag, dass das permanente Eintreten Nehammers für Sanktionen gegen Russland hierzulande "Tausende Arbeitsplätze und auch den Wohlstand für Millionen Menschen" zerstöre. "So werden derzeit unzählige Haushalte aber auch ein Großteil der Unternehmen von dieser schwarz-grünen Regierung belastet, viele stehen bereits jetzt am Rande ihrer Existenz. Gleichzeitig versagen aber ÖVP und Grüne bei der notwendigen raschen und effizienten Entlastung für diese Menschen", erklärte Kickl.
Überdies sei der Besuch beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein weiterer Ausdruck "einer völligen Verabschiedung von der aktiven österreichischen Neutralitätspolitik", die ihre Aufgabe eigentlich in Vermittlungen für eine rasche Beendigung dieses furchtbaren Krieges sehen müsste. Nehammer zerstöre mit seiner "nicht durchdachten Aktion mutwillig unser Neutralitätserbe, das über Jahrzehnte aufgebaut wurde", betonte der Chef der Freiheitlichen.