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In Mariupol spitzt sich die Lage für rund 100.000 Zivilisten und 2.500 Soldaten zu.

Kiew. Die Stadt ist mittlerweile nur noch Schutt und Asche. Die wenigen Zivilisten, die in Mariupol noch ausharren, haben sich in dem Tunnelsystem eines Stahlwerks verschanzt – mit rund 2.500 ukrainischen Kämpfern. Es fehlt an allem: Essen, Medikamenten und vor allem Wasser. Ein Kanal der Wasserversorgung wurde vor Wochen zerstört. Dazu planen russische Separatisten, das Werk zu stürmen. Eine humanitäre Katastrophe.

Feuerpause. Mit Moskau wurde ein humanitärer Korridor für die 6.000 Frauen und Kinder sowie Ältere ausgehandelt. Dazu sollten 90 Busse nach Mariupol geschickt werden. Es befänden sich noch etwa 100.000 Zivilisten in der südostukrainischen Hafenstadt am Asowschen Meer. Zehntausende seien bei der Belagerung durch russische Truppen ums Leben gekommen.

Die Hoffnung, dass die Feuerpause zur Evakuierung hält, ist aber gering, wie etwa der Angriff auf das Theater der Stadt vor einigen Wochen gezeigt hat. Hunderte hatten sich im Keller versteckt. Am Ende machten es die Russen dem Erdboden gleich, 300 starben.

500 verwundete Kämpfer – Hilferuf an die Welt

Die etwa 2.500 verbliebenen ukrainischen Kämpfer wurden aufgefordert, sich zu ergeben. In einem auf Facebook veröffentlichten Video sagte der Kommandant der Truppen Serhij Wolyna, sie hätten über 500 Verwundete. „Wir appellieren an alle führenden Politiker der Welt, uns zu helfen.“

Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte erneut mehr Waffen: „Die Lage in Mariupol ist so schwierig wie nur möglich.“

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