Hafenstadt völlig verwüstet

Mariupol ist wie vom Erdboden verschluckt

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Die russischen Streitkräfte haben Mariupol nach zwei Wochen völlig abgeriegelt. 

Mariupol. Rund 400.000 Menschen sind in der Hafenstadt eingeschlossen, müssen unter ständiger Bombardierung ohne Heizung, Strom und fließendes Wasser überleben. Die Stadt liegt am Asowschen Meer, rund 60 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Sie gilt als entscheidend für Russlands Vorhaben, einen Landkorridor bis zur 2014 annektierten Halbinsel Krim herzustellen.

Russische Panzereinheiten drangen zuletzt tief in die verwüstete Stadt ein. Bei schweren Kämpfen wurde ein großes Stahlwerk lahmgelegt. Satellitenbilder zeigen auch die Zerstörungen am Theater der Stadt. Zum Zeitpunkt des Angriffs haben sich rund 1.000 Menschen im Theater aufgehalten, sie suchten dort Schutz vor russischen Granaten. Der ukrainische Polizist Michail Vershnin in einem Video: „Kinder und ältere Menschen sterben. Die Stadt ist zerstört und wie vom Erdboden verschluckt.“

Verbrechen. Wadym Boj­tschenko, Bürgermeister der Stadt, beschreibt: „Es gibt keinen Flecken Land in der Stadt mehr, der nicht vom Krieg gezeichnet ist.“ Ukraine-Präsident Selenskyj: „Was die Besatzer einer friedlichen Stadt angetan haben, ist ein Terror, an den man sich noch Jahrhunderte später erinnern wird.“

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