Plan gegen Putin

NATO bereitet sich auf russischen Angriff vor

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Zum ersten Mal seit 30 Jahren bereitet sich die NATO auf einen russischen Angriff vor. 

Mehr als ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges führt die NATO derzeit Gespräche über die Zukunft des Militärbündnisses. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will man sich dabei auch konkret auf einen russischen Angriff vorbereiten. Eine Einigung soll spätestens beim Gipfel am 11. und 12. Juli in der litauischen Hauptstadt Vilnius erzielt werden.

Konflikt kann jederzeit auftreten

Wie Reuters berichtet, soll in den Plänen klar festgelegt werden, wie die NATO im Falle eines russischen Angriffes reagiert. Einen solchen Plan gibt es seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr, nun will man die Alarmbereitschaft wieder deutlich erhöhen.

„Wir müssen uns auf die Tatsache vorbereiten, dass ein Konflikt jederzeit auftreten kann“, so Admiral Rob Bauer gegenüber Reuters. Das Militärbündnis will auch regionale Pläne aufsetzten und den einzelnen Mitgliedstaaten Leitlinien geben. „Die Verbündeten sollen genau wissen, welche Kräfte und Fähigkeiten im Falle eines Angriffs benötigt werden“, so Generalsekretär Stoltenberg.
 

Stoltenberg: Zwei Prozent Verteidigungsausgaben sind nur Untergrenze 

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben als "absolutes Minimum". Die Zahl sei nicht willkürlich gewählt, sagte er dem "Spiegel" in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. "Alle Verbündeten haben sich auf bestimmte Fähigkeiten geeinigt, die sie für absolut notwendig halten."

Das betreffe etwa Panzer, Munition, Flugzeuge, Schiffe und anderes. "Wenn man das berücksichtigt, dann sind zwei Prozent die Untergrenze dessen, was wir brauchen", sagte Stoltenberg.

In der NATO werden derzeit Gespräche über das künftige Ziel geführt. Eine Einigung soll spätestens beim Gipfel am 11. und 12. Juli in der litauischen Hauptstadt Vilnius erzielt werden. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte im Februar bereits klar gemacht, dass er die zwei Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) ebenfalls nur als Untergrenze betrachtet. Eine Verschärfung würde allerdings eine Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben um einen zweistelligen Milliardenbetrag erfordern. Bisher gibt Deutschland deutlich weniger als zwei Prozent des BIP für Verteidigung aus.
 

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