LIVE-Ticker

Drohnen-Video zeigt Zerstörung in Mariupol

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Alle Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im LIVE-Ticker.

Luftaufnahmen von Mariupol zeigen das Ausmaß der Zerstörung durch den ständigen russischen Beschuss. 

 

 

 

Die vierte Runde der Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands wird sich nach ukrainischen Angaben auf einen Waffenstillstand, den Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantieren für die Ukraine konzentrieren. Die Position seines Landes habe sich nicht geändert, erklärt der Unterhändler und Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, in den sozialen Medien. Selenskyj fordert indes ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin.

 

 

 

Die Ukraine bestehe auf einem Waffenstillstand, bevor es Gespräche über die künftigen Beziehungen geben könne. "Verhandlungen. 4. Runde. Über Frieden, Waffenstillstand, sofortigen Abzug der Truppen & Sicherheitsgarantien. Harte Diskussion," schrieb Podoljak. Er denke, dass Russland noch immer die Wahnvorstellung habe, dass 19 Tage der Gewalt gegen friedliche ukrainische Städte die richtige Strategie sei, so Podoljak bei Twitter.

Militäreinsatz kommt langsamer voran als geplant  

Der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, räumt ein, dass der Militäreinsatz in der Ukraine langsamer vorankommt als geplant. Die Äußerungen des Vertrauten von Präsident Wladimir Putin sind die bisher stärkste öffentliche Bestätigung aus der russischen Führungsriege, dass die Dinge in der Ukraine nicht nach Plan laufen. "Ich möchte sagen, ja, nicht alles geht so schnell wie wir es gern hätten", erklärt Solotow in Kommentaren auf der Website der Nationalgarde. Die Nationalgarde ist Putin direkt unterstellt und hat Truppen in der Ukraine. 
 

Neue russische Offensiven

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereiten russische Truppen im Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich neu zu gruppieren, heißt es in einem in der Nacht zu Montag auf Facebook veröffentlichten Bericht. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch den Kiewer Vorort Browari.

Drohnen-Video zeigt Zerstörung in Mariupol
© AFP
× Drohnen-Video zeigt Zerstörung in Mariupol

Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes konzentriere sich Russland vor allem auf den Vormarsch in Richtung Sjewjerodonetsk. Moskau hatte am Sonntag mitgeteilt, dass Kämpfer der prorussischen Separatisten den östlichen und südlichen Teil der Stadt mit 100.000 Einwohnern blockiert hätten. In den Orten Topolske und Schpakiwka in der Region Charkiw habe der Gegner Verluste erlitten und sich zurückgezogen.

Zwei Tote bei Angriff auf Hochhaus in Kiew

Im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen bei einem Angriff auf ein Hochhaus ein Feuer ausgebrochen. Mindestens zwei Menschen seien getötet worden, berichtete das ukrainische Fernsehen. Der staatliche Zivilschutz teilte zunächst mit, dass 63 Menschen evakuiert worden seien. Die Suche nach Opfern dauere an. Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie Feuerwehrleute Bewohner mit Hilfe von Drehleitern retteten. Rauch stieg aus mehreren Etagen auf.

Drohnen-Video zeigt Zerstörung in Mariupol
© State Emergency Service
× Drohnen-Video zeigt Zerstörung in Mariupol

Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Das Hochhaus soll von einem Artilleriegeschoss getroffen worden sein. Das ließ sich nicht überprüfen. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Heftige Gefechte gibt es nördlich und östlich von Kiew.  

Krim und Donbass mit Landkorridor verbunden 

Die von Russland annektierte Halbinsel Krim und der Donbass im Osten der Ukraine sollen nun durch einen Landkorridor verbunden sein. Das sagte der Vize-Ministerpräsident der Regierung der Krim, Georgi Muradow, der russischen staatlichen Agentur Ria Nowosti am Montag. "Die Autostraße von der Krim bis Mariupol wurde unter Kontrolle genommen", zitiert Ria Nowosti Muradow. Eine Bestätigung der Ukraine dafür gibt es nicht.

Muradow zufolge könne dies dabei helfen, Menschen in der Region Donezk mit humanitären Gütern zu versorgen. Gleichzeitig sollen erst am Sonntag russische Truppen laut Kiew einen Konvoi mit Hilfsgütern für die belagerte Hafenstadt Mariupol in der Region Donezk blockiert haben.

Beobachter gehen davon aus, dass eines der Ziele des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine ein Landkorridor von den an Russland grenzenden Separatistengebieten im Osten der Ukraine mit der Halbinsel Krim ist.

oe24 berichtet LIVE über die aktuellen Ereignisse
 

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 20:16

Bayer stoppt "nicht-essenzielle" Geschäfte in Russland

Bayer stellt als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine alle "nicht-essenziellen Geschäfte" in Russland und Weißrussland ein. Alle Ausgaben, die nicht mit der Bereitstellung unverzichtbarer Produkte in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft zusammenhängen, würden gestoppt, kündigte der deutsche Agrar- und Pharmakonzern am Montag an.

Dies schließe die Aussetzung aller Werbung und sonstigen Werbemaßnahmen und den Stopp von Investitionsprojekten auf unbestimmte Zeit ein. Außerdem wolle Bayer in den beiden Ländern keine neuen Geschäftsmöglichkeiten mehr verfolgen.

 19:11

Putin telefonierte erneut mit Bennett zu Ukraine

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Kremlangaben zufolge ein weiteres Mal mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett zum Krieg in der Ukraine telefoniert. Putin habe Bennett dabei unter anderem über den Raketenangriff auf die von prorussischen Separatisten geführte Stadt Donezk informiert, bei dem 20 Zivilisten getötet worden sein sollen, so der Kreml am Montagabend. Zudem seien die aktuell laufenden russisch-ukrainischen Verhandlungen thematisiert worden.

Bennett hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits mehrfach sowohl mit Putin als auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Selenskyj schlug Jerusalem kürzlich als möglichen Ort für Verhandlungen mit Putin über ein Kriegsende vor.

 18:32

Behörden: Neun Menschen bei Angriff auf TV-Turm getötet

Bei einem Angriff russischer Truppen auf einen Fernsehturm nahe der ukrainischen Stadt Riwne sind nach Angaben örtlicher Behörden neun Menschen getötet worden. Neun weitere seien bei dem Beschuss des Turms im westukrainischen Ort Antopil verletzt worden, teilte der Leiter der Regionalverwaltung, Witalij Kowal, am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Zwei Raketen hätten den Fernsehturm und ein Verwaltungsgebäude direkt daneben getroffen.

Die russischen Streitkräfte haben ihre Offensive in der Ukraine in den vergangenen Tagen weiter ausgebaut und den militärischen Druck auf die Hauptstadt Kiew erhöht. Eine vierte Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland wurde am Montag gestoppt und soll am Dienstag fortgesetzt werden.

 18:00

Finnische Unterstützung für NATO-Mitgliedschaft wächst

In Finnland wächst der Zuspruch für einen möglichen Beitritt zur NATO. Angesichts des Angriffskriegs des finnischen Nachbarlandes Russland in der Ukraine sprachen sich in der jüngsten Umfrage des Rundfunksenders Yle 62 Prozent der Befragten für eine NATO-Mitgliedschaft aus. Gegen einen solchen Schritt waren der am Montag veröffentlichten Befragung zufolge nur noch 16 Prozent. 21 Prozent waren unentschlossen.

 17:42

Ankunftszentrum für Geflüchtete in Tirol eingerichtet

In Tirol ist im Innsbrucker Haus Marillac in der Sennstraße 3 ein Ankunftszentrum für geflüchtete Menschen aus der Ukraine eingerichtet worden. Dort finden Registrierung, Gesundheitscheck und die Unterkunftsverteilung statt. Derzeit sind rund 350 Menschen in Tirol untergebracht, berichtete das Land Tirol am Montag. 540 Menschen wurden bisher registriert, ein Teil reiste aber in Nachbarländer weiter.

"Auch Menschen, die bereits eine Unterkunft haben, sollen sich nach Ankunft in Tirol unbedingt an das Ankunftszentrum für einen Gesundheitscheck und eine Registrierung wenden", sagte Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine des Landes. "Eine Registrierung ist wichtig, um eine Übersicht aller eingereisten Personen zu erhalten, Kontaktmöglichkeiten zu haben und zu wissen, wo sich gegebenenfalls Familienangehörige aufhalten. Zudem ist dies wichtig, um weitere mögliche Sozialleistungen abwickeln zu können", verdeutlichte Noggler.

 17:35

Scholz und Erdogan fordern Waffenstillstand

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben gemeinsam einen Waffenstillstand im russischen Krieg in der Ukraine gefordert. "Wir sind uns völlig einig, dass es so schnell wie möglich einen Waffenstillstand geben muss", so Scholz bei seinem Antrittsbesuch in der Türkei. Es müsse zudem sofort sichere Korridore für Zivilisten geben. Erdogan betonte: "Wir werden die Bemühungen um einen dauerhaften Waffenstillstand unentwegt fortsetzen."

Man sei sich einig darüber, dass die diplomatischen Bemühungen fortgesetzt werden müssten. Gemeinsam appellierten Scholz und Erdogan am Montag an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Halten Sie inne." Es sei klar, sagte Scholz: "Mit jedem Tag, mit jeder Bombe entfernt sich Russland mehr aus dem Kreis der Weltgemeinschaft, die wir miteinander bilden." Die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine stünden außer Frage.

 17:24

Große europäische Versicherer kehren Russland den Rücken

Die deutsche Allianz und andere große Versicherer ziehen sich angesichts des Kriegs in der Ukraine aus Russland zurück. Die Allianz erklärte am Montag in München, sie schließe dort kein Neugeschäft mehr ab und fahre das bestehende Engagement "in geordneter Weise maßgeblich zurück". Zudem investiere sie in Russland und Belarus nicht mehr in Kapitalanlagen für ihre Kunden.

Die schweizerische Zurich Insurance und der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re haben ebenfalls angekündigt, ihre Geschäfte in Russland auf Eis zu legen. Die Versicherungsmakler Willis Towers Watson, Marsh und Aon ziehen sich ebenfalls zurück.

 17:00

Ukraine berichtet von Explosionen nahe AKW Saporischschja

Russische Truppen sollen ukrainischen Angaben zufolge Teile eines Munitionslagers unweit des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja gesprengt haben. Die Explosion habe sich bei der Ruine eines Militär-Ausbildungsplatzes ereignet, teilte der ukrainische Atomkraftbetreiber Enerhoatom am Montag auf Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.

Das Personal im Kraftwerk habe wegen der Explosion zwischenzeitlich seine Arbeit niedergelegt, hieß es von Enerhoatom. Ob die Strahlenbelastung sich durch den Vorfall verändert habe, sei bisher nicht bekannt.

Bei dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine herrschte zuletzt Unklarheit darüber, wer für Betrieb und Sicherheit verantwortlich ist. Enerhoatom meldete der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, das Atomkraftwerk stehe "unter der Kontrolle des Befehlshabers der russischen Streitkräfte". Der russische Staatskonzern Rosatom dementierte dagegen im Austausch mit der IAEA, die operationelle Kontrolle übernommen zu haben.

 16:48

Polen: Beschlagnahmtes russisches Vermögen in Hilfsfonds

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat die Gründung eines Hilfsfonds für den Wiederaufbau der Ukraine gefordert, in den die beschlagnahmten Vermögen des russischen Staates und russischer Oligarchen eingezahlt werden sollen. Der "brutale Aggressor" müsse den "höchsten Preis zahlen", der im Rahmen der Demokratie und der friedlichen Koexistenz von Staaten möglich sei, sagte Morawiecki am Montag in Warschau.

 16:20

Bettel telefonierte mit Putin

Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel hat am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Im Gespräch habe er die katastrophale Verschlechterung der humanitären Lage in der Ukraine und die katastrophalen Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung beklagt, teilte das Staatsministerium in Luxemburg mit. "Diese menschliche Tragödie muss beendet werden, der Angriff auf die Ukraine muss sofort gestoppt und ein Waffenstillstand erreicht werden."

 16:18

Selenskyj soll Videoansprache vor US-Kongress halten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll per Videoschaltung diese Woche vor dem US-Kongress sprechen. Die Ansprache vor US-Senatoren und Kongressabgeordneten ist für Mittwoch geplant, wie die führenden Demokraten im Repräsentantenhaus und im Senat, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, am Montag mitteilten.

 15:06

NEOS fordern Freilassung von entführten Bürgermeistern

Als Obmann der parlamentarischen Freundschaftsgruppe mit der Ukraine verurteilt NEOS-Abgeordneter Helmut Brandstätter die Entführung der Bürgermeister von Melitopol und Dniprorude scharf und fordert ihre sofortige Freilassung. Der russische Präsident Wladimir "Putin setzt offenbar mangels militärischer Erfolge immer mehr auf die Zerstörung der ukrainischen Zivilgesellschaft", betonte Brandstätter am Montag in einer Aussendung.

"Die Bombardierung von Krankenhäusern und anderer ziviler Ziele soll die Menschen in der Ukraine zermürben, mit der Entführung von gewählten Volksvertretern soll auch die Demokratie in der Ukraine zerstört werden", ergänzte Brandstätter. Entführungen von Bürgermeistern seien absolut inakzeptabel und nicht nur ein Verbrechen gegen Einzelpersonen, sondern gegen die ukrainische Zivilbevölkerung als solches, sagte auch der stellvertretende NEOS-Klubobmann und Menschenrechtssprecher Nikolaus Scherak.

 14:46

UNO dokumentiert Tod von 636 Zivilisten in der Ukraine

Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar den Tod von 636 Zivilpersonen in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 46 Kinder und Jugendliche, wie das Büro am Montag in Genf mitteilte. Am Vortag waren es noch insgesamt 596 Tote. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1.125 Verletzte vor. Am Vortag waren es 1.067.

Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher liegen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bräuchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes-und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

"Die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden durch den Einsatz von Explosivwaffen mit großer Reichweite verursacht, darunter durch den Beschuss mit schwerer Artillerie und mit Raketenwerfern sowie durch Raketen- und Luftangriffe", teilte Bachelets Büro mit.

Das Büro lieferte auch eine Aufteilung nach Regionen: Demnach kamen in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk im Osten des Landes 122 Menschen in von der ukrainischen Regierung kontrollierten Zonen ums Leben, 26 auf dem Gebiet der selbst ernannten und von Russland anerkannten Republiken. 448 Todesfälle wurden in anderen Landesteilen registriert, darunter in Kiew, Charkiw und Cherson.

 13:56

Russland: Einnahme großer Städte "nicht ausgeschlossen"

Russland schließt die Einnahme großer Städte in der Ukraine nicht aus. "Zu Beginn der Operation hat der russische Präsident (Wladimir Putin) das Verteidigungsministerium angewiesen, von einem sofortigen Angriff auf die großen Bevölkerungszentren, einschließlich Kiews, abzusehen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

Das Verteidigungsministerium schließe nun aber "unter Wahrung der größtmöglichen Sicherheit für die Zivilbevölkerung die Möglichkeit nicht aus, die vollständige Kontrolle über große besiedelte Gebiete zu übernehmen, die jetzt praktisch umzingelt sind", sagte Peskow. Er begründete dies damit, dass "nationalistische Formationen" angeblich "militärisches Gerät" in Wohngebieten platziert hätten. Das führe zu Opfern unter Zivilisten.

Russische Truppen hatten aber bereits nach Kriegsbeginn Städte wie Charkiw ins Visier genommen. Nach Ansicht westlicher Militärbeobachter leistet die ukrainische Armee heftigeren Widerstand, als zunächst erwartet wurde.

 13:35

Russischer Top-Spion stirbt bei Einsatz in der Ukraine

Alexey Glushchak wurde während einer "streng geheimen" Operation in Mariupol getötet. Der 31-Jährige arbeitete für den Militärgeheimdienst GRU. Moskau hat den Tod inzwischen offiziell eingeräumt.

Unbenannt-6.jpg © Twitter

 13:28

Russland registriert ausländische Flugzeuge

Russische Fluggesellschaften dürfen ihre geleasten ausländischen Maschinen künftig in Russland registrieren. Damit können das Staatsunternehmen Aeroflot und andere Firmen weiter auf Inlandsstrecken ihre Flotten einsetzen. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete einen entsprechenden Erlass, der zudem die Ausstellung inländischer Lufttüchtigkeitsbescheinigungen erlaubt, wie die Agentur Tass am Montag meldete.

Mit den Maßnahmen reagiert der Kreml auf westliche Sanktionen gegen die russische Luftfahrtbranche und will zugleich weiter Inlandsflüge ermöglichen.

Die Luftaufsichtsbehörde der Karibikinsel Bermuda hatte allen dort registrierten russischen Flugzeugen die Lufttüchtigkeit aberkannt. In dem britischen Überseegebiet sind viele Flugzeuge russischer Gesellschaften zugelassen, erkennbar an den Abkürzungen VP-B und VP-Q in den Kennzeichen der Maschinen.

 13:04

Russland: Haben China nicht um militärische Unterstützung gebeten

Russland hat nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow China nicht um militärische Unterstützung gebeten. Russland verfüge über genügend eigene Schlagkraft, um seine Ziele in der Ukraine im Zeitrahmen und vollständig zu erfüllen. US-Vertreter, die namentlich nicht genannt werden wollten, hatten erklärt, Russland habe China um militärische Ausrüstung gebeten. Das chinesische Außenministerium hat dies bereits als Desinformation der USA bezeichnet.

 12:51

Netzbetreiber: Russland beschädigt Stromleitung zum AKW Tschernobyl

Eine Hochspannungsleitung zur Reaktor-Ruine in Tschernobyl ist nach Angaben des Netzbetreibers Ukrenergo von russischen Streitkräften beschädigt worden. Ukrenergo erklärt nicht, ob die externe Stromversorgung infolge der Beschädigung unterbrochen wurde, fordert aber Zugang zu dem Gebiet, um Reparaturen vorzunehmen. Der Reaktor muss ständig gekühlt werden. Reuters konnte das Ausmaß der Schäden nicht überprüfen. Die russischen Streitkräfte haben das Gelände um das ehemalige Atomkraftwerk kurz nach ihrem Einmarsch am 24. Februar besetzt.

 12:19

Russische Nationalgarde: Militäreinsatz kommt langsamer voran als geplant

Der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, räumt ein, dass der Militäreinsatz in der Ukraine langsamer vorankommt als geplant. Die Äußerungen des Vertrauten von Präsident Wladimir Putin sind die bisher stärkste öffentliche Bestätigung aus der russischen Führungsriege, dass die Dinge in der Ukraine nicht nach Plan laufen. "Ich möchte sagen, ja, nicht alles geht so schnell wie wir es gern hätten", erklärt Solotow in Kommentaren auf der Website der Nationalgarde. Die Nationalgarde ist Putin direkt unterstellt und hat Truppen in der Ukraine.

 11:37

Gespräche mit Russland laufen

Die vierte Runde der Gespräche zwischen der Ukraine und Russland hat begonnen. Die Kommunikation mit der russischen Seite sei schwierig, gehe aber weiter, schreibt der ukrainische Unterhändler, Mychailo Podoljak, der zugleich Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist, auf Twitter. Er postet ein Foto von den Gesprächen, die per Video-Konferenz abgehalten werden. "Die Parteien legen aktiv ihre festgelegten Positionen dar", schreibt Podoljak. Grund für den Streit seien die zu unterschiedlichen politischen Systeme.

 11:10

Oligarch Melnitschenko will Ende der Kämpfe

Der russische Kohle- und Düngemittel-Unternehmer Andrej Melnitschenko mahnt ein Ende der Kämpfe in der Ukraine an. "Die Ereignisse in der Ukraine sind wirklich tragisch. Wir brauchen dringend Frieden", teilte der Milliardär am Montag in einer über einen Sprecher übermittelten Email an die Nachrichtenagentur Reuters mit. Ansonsten drohe eine weltweite Nahrungsmittelkrise, da die Düngemittelpreise für viele Landwirte schon zu hoch seien. Der 50-jährige ist Russe, aber in Belarus geboren und hat eine ukrainische Mutter. Er empfinde daher "großen Schmerz und Unglauben, wenn ich sehe, wie brüderliche Völker kämpfen und sterben", sagte Melnitschenko, der von den westlichen Sanktionen betroffen ist. Auch andere Oligarchen wie Michail Fridman, Pjotr Awen und Oleg Deripaska hatten bereits auf Frieden gedrungen.

 10:48

Ukraine: Gespräche mit Russland über Waffenstillstand und Abzug

Die vierte Runde der Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands wird sich nach ukrainischen Angaben auf einen Waffenstillstand, einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantieren für die Ukraine konzentrieren. Die Position seines Landes habe sich nicht geändert, erklärt der Unterhändler und Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, in den sozialen Medien. Die Ukraine bestehe auf einem Waffenstillstand, bevor es Gespräche über die künftigen Beziehungen geben könne. "Verhandlungen. 4. Runde. Über Frieden, Waffenstillstand, sofortigen Abzug der Truppen & Sicherheitsgarantien. Harte Diskussion." Er denke, dass Russland noch immer die Wahnvorstellung habe, dass 19 Tage der Gewalt gegen friedliche ukrainische Städte die richtige Strategie sei.

 10:44

Fast 1,8 Millionen Flüchtlinge in Polen angekommen

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich fast 1,8 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Montag auf Twitter mit. Allein am Sonntag hätten rund 82.100 Menschen die Grenze überschritten, damit stieg die Zahl auf insgesamt 1,76 Millionen. In Deutschland kamen bisher 146.998 Menschen aus der Ukraine an, teilte das Innenministerium in Berlin mit.

Am Montag seien von Mitternacht bis 7.00 Uhr früh weitere 18.400 Ukrainer abgefertigt worden, hieß es vom polnischen Grenzschutz. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze. Nach UNO-Angaben haben bereits rund 2,7 Millionen Menschen aus der Ukraine im Ausland Zuflucht gesucht. Die meisten blieben zunächst in den Nachbarländern, allen voran Polen.

 10:08

Bericht: Russland droht ausländischen Firmen mit Festnahmen

Die russischen Behörden drohen einem US-Medienbericht zufolge ausländischen Unternehmen mit Festnahmen oder der Beschlagnahmung von Vermögen, falls sie sich aus Protest gegen den Ukraine-Krieg aus dem Land zurückziehen. Staatsanwälte hätten Unternehmen wie Coca-Cola, McDonald's, Procter & Gamble und IBM kontaktiert und vor schweren Konsequenzen gewarnt, berichtete das "Wall Street Journal". Die russische Botschaft in den USA bezeichnete den Bericht als "reine Fiktion".

 10:07

Britischer Minister: Raketeneinschlag auf NATO-Gebiet unwahrscheinlich

Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hält es für unwahrscheinlich, dass im Zuge des Krieges in der Ukraine Raketen auf dem Gebiet der NATO einschlagen. "Es ist nicht unmöglich. (...) Aber ich denke immer noch, dass es zu diesem Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich ist", sagt Javid dem BBC-Hörfunk. Sollte dies dennoch geschehen, werde die NATO darauf antworten. "Wir haben den Russen schon vor Beginn dieses Konfliktes sehr deutlich gemacht, dass selbst wenn eine einzige russische Schuhspitze NATO-Territorium betritt, dies als kriegerischer Akt gewertet wird." Die Ukraine grenzt an die NATO-Staaten Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien.

 09:40

Selenskyj-Berater: Über 2.500 Menschen in Mariupol getötet

In der unter russischem Beschuss liegenden Hafenstadt Mariupol sind nach ukrainischen Angaben bislang mehr als 2.500 Menschen getötet worden. Das teilt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch, in einem Fernsehinterview mit. Er beziehe sich auf Angaben der Stadtverwaltung von Mariupol, sagt Arestowytsch. Er wirft den russischen Truppen vor, sie hätten am Sonntag verhindert, dass Hilfsgüter die eingekesselte Stadt am Asowschen Meer erreicht hätten. Die russische Führung hat wiederholt erklärt, sie ziele auf die militärische Infrastruktur der Ukraine und nicht auf die Zivilbevölkerung.

 09:24

Mutter und Baby sterben nach Angriff

Dieses Foto ging um die Welt. Nach dem Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol tragen Retter eine hochschwangere Frau aus der Gefahrenzone. Wegen der schweren Verletzungen musste das Baby per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden. Wie die Agentur AP nun aber berichtet, haben es sowohl die Mutter als auch das Kind nicht geschafft.

Mariupol © dpa

 08:47

Gazprom: Setzen Gaslieferungen über Ukraine fort

Ungeachtet des Kriegs in der Ukraine setzt der russische Energiekonzern Gazprom nach eigenen Angaben seine Gaslieferungen durch das Nachbarland nach Europa fort. Auch zu Wochenbeginn blieb die Menge demnach auf unverändert hohem Niveau. Am Montag würden 109,5 Mio. Kubikmeter durch die Röhren gepumpt, sagte der Sprecher von Gazprom, Sergej Kuprijanow, in der Früh der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Am Vortag waren es demnach 109,6 Mio. Kubikmeter. Laut Vertrag liefert Gazprom jährlich 40 Milliarden Kubikmeter Gas.

 08:10

Zwei Tote bei Angriff auf Hochhaus in Kiew

Im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen bei einem Angriff auf ein Hochhaus ein Feuer ausgebrochen. Mindestens zwei Menschen seien getötet worden, berichtete das ukrainische Fernsehen. Der staatliche Zivilschutz teilte zunächst mit, dass 63 Menschen evakuiert worden seien. Die Suche nach Opfern dauere an. Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie Feuerwehrleute Bewohner mit Hilfe von Drehleitern retteten. Rauch stieg aus mehreren Etagen auf.

Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Das Hochhaus soll von einem Artilleriegeschoss getroffen worden sein. Das ließ sich nicht überprüfen. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Heftige Gefechte gibt es nördlich und östlich von Kiew.

 08:02

Neue Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sollen am Vormittag beginnen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor den neuen Gesprächen mit Russland ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin gefordert. Das Ziel sei es, "alles zu tun, um ein Treffen der Präsidenten zu ermöglichen. Ein Treffen, auf das die Menschen sicher warten", sagte Selenskyj Montagfrüh in einer Videobotschaft. Die Ukraine und Russland werden ihre Gespräche laut ukrainischen Angaben um 09.30 Uhr (MEZ) starten.

 07:16

Instagram nun in Russland blockiert

Nach Facebook und Twitter ist nun auch das Online-Netzwerk Instagram in Russland blockiert. Das bestätigten die Organisation NetBlocks und Instagram-Nutzer in Russland in der Nacht zu Montag. Der Schritt war für Mitternacht angekündigt gewesen. Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die Sperre am Freitag erklärt. Begründet wurde sie damit, dass auf Instagram Gewaltaufrufe gegen russische Bürger und Soldaten verbreitet würden.

 06:21

Kadyrow: Befinde mich in der Ukraine

Der tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow hat behauptet, sich in der Ukraine aufzuhalten. Über ein in der Nacht zu Montag auf seinem Telegram-Kanal geteiltes Video schreibt er, dieses sei in Hostomel aufgenommen worden, einem Ort nordwestlich der Hauptstadt Kiew mit einem nahen Flugplatz, der seit Beginn des Krieges in der Ukraine umkämpft ist.

Auf dem Video, das nicht unabhängig verifiziert werden kann, sind mehrere Männer in militärischer Kleidung mit Waffen und Kadyrow zu sehen, wie sie einen unkenntlich gemachten Plan auf einem Tisch studieren.