Spannungen wegen NATO

Russland stellt Stromlieferungen nach Finnland ab Samstag ein

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Inmitten der Spannungen wegen eines möglichen NATO-Beitritts Finnlands stellt Russland seine Stromlieferungen in das Nachbarland wegen ausstehender Zahlungen ab Samstag ein.  

Das teilte das Energieunternehmen RAO Nordic Oy am Freitag mit. Das in Helsinki ansässige Tochterunternehmen des russischen Konzerns InterRAO erklärte, es habe für im Mai verkaufte Strommengen noch keine Zahlung erhalten. Es könne daher die Rechnungen für die Stromimporte nicht begleichen.

"Diese Situation ist außergewöhnlich und zum ersten Mal in unserer über zwanzigjährigen Handelsgeschichte eingetreten", erklärte das Unternehmen weiter. Es hoffe, dass sich die Lage "bald" bessere und der Handel wieder aufgenommen werden könne.

Antrag auf Nato-Beitritt

Die finnische Staatsspitze hatte am Donnerstag erklärt, Finnland solle angesichts des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine "unverzüglich" einen Antrag auf Beitritt zur NATO stellen. Nach Jahrzehnten der militärischen Bündnisneutralität ist dies für Helsinki ein grundsätzlicher verteidigungspolitischer Richtungswechsel.

"Mitgliedschaft definitiv Bedrohung"

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte daraufhin, Russland würde eine finnische Mitgliedschaft in dem westlichen Militärbündnis "definitiv" als Bedrohung ansehen. Das russische Außenministerium erklärte, Moskau sehe sich gezwungen, darauf "militärisch-technisch und auf andere Weise" zu reagieren.
 

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