Explosion am Donnerstagmorgen

Russland: Ukraine greift Brücke zur Krim an

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Ukrainische Truppen haben nach Angaben der russischen Verwaltung des besetzten Teils der südukrainischen Oblast Cherson eine wichtige Brücke angegriffen, die das Festland mit der 2014 annektierten Halbinsel Krim verbindet.

Die Brücke sei mit Raketen vom Typ Storm Shadow beschossen worden, teilte der von Russland eingesetzte Gouverneur, Wladimir Saldo, am Donnerstag mit. Die Straße sei beschädigt worden, der Verkehr werde umgeleitet. Opfer habe es nicht gegeben.

Russland: Ukraine greift Brücke zur Krim an
© Telegram
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Die südukrainische Oblast Cherson liegt der Halbinsel Krim gegenüber und wird zum Teil von russischen Truppen kontrolliert. Obwohl Russland nicht die gesamte Region unter seiner Kontrolle hat, hat es sie wie auch Luhansk, Donezk, Saporischschja Ende September annektiert.

Selenskyj: Fortschritte an der Front

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen zwei Wochen nach Beginn der ukrainischen Offensive Fortschritte an der Front gelobt. "Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung", sagte er am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache. Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall - auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien - werde der Feind vernichtet, meinte er. Zuvor hatte Selenskyj die Erwartungen der Öffentlichkeit an die ukrainische Offensive noch gedämpft.

So räumte er in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview der BBC ein, dass die Offensive "langsamer als gewünscht" vorankomme. Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück. Daher sei ein vorsichtiges Vorgehen notwendig, um das Leben der Soldaten nicht unnötig zu gefährden.

Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in London

In seiner abendlichen Videobotschaft verkündete Selenskyj hingegen vor allem positive Nachrichten. Neben den nicht näher benannten Fortschritten an der Front ging der Präsident auch auf die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in London und das neue Sanktionspaket der EU gegen Russland ein. Bei der Konferenz habe die Ukraine nicht nur staatliche Hilfe bekommen, sondern zugleich auch Zusagen der Privatwirtschaft, sich an einem nachhaltigen Aufbau des Landes zu beteiligen.

Das Sanktionspaket der EU lobte Selenskyj als wichtig, um Russland weiter zu isolieren, "so lange das Hauptexportgut Russlands Bosheit und Tod sind". Es gehe nun vor allem darum, Wege zur Umgehung der bisherigen Sanktionen abzuschneiden, so der ukrainische Staatschef.

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