20220323_66_627335_220323_Zerstoerung_Hafenstadt_Mariupol.jpg

Katastrophale Bedingungen in Mariupol

Drohnen-Video zeigt vom Krieg zerstörtes Mariupol

Teilen

In Mariupol herrschen katastrophale Bedingungen, es gibt kaum Essen, Wasser und Strom.

Kiew/Moskau/Genf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zu vielen Teilen der Ukraine trotz dringenden Bedarfs an medizinischer Hilfe keinen Zugang. Zum Beispiel habe ein geplanter Konvoi in die von russischen Einheiten belagerte Stadt Mariupol wegen des Sicherheitsrisikos nicht aufbrechen können, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. "Die humanitäre Lage verschlechtert sich in vielen Teilen des Landes weiter", sagte Tedros bei einer Pressekonferenz. Besonders kritisch sei die Situation in der Hafenstadt Mariupol und in Butscha bei Kiew.

Für die Rettung der Zivilbevölkerung aus umkämpften Städten und Dörfern in der Ukraine waren am Mittwoch nach Angaben aus Kiew insgesamt neun Fluchtkorridore vorgesehen. So sollte die Evakuierung der belagerten Hafenstadt Mariupol fortgesetzt werden, wie Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk in einer Videobotschaft sagte. Für die Fahrt in die südukrainische Großstadt Saporischschja stünden rund zwei Dutzend Busse bereit. Nach russischen Angaben halten sich in Mariupol am Asowschen Meer noch 100.000 bis 150.000 Menschen auf. Dort herrschen katastrophale Bedingungen, es gibt kaum Essen, Wasser und Strom.

Drohnen-Video zeigt vom Krieg zerstörtes Mariupol

Ein Drohnen-Video zeigt die Zerstörung, die Putins Krieg in der Hafenstadt Mariupol angerichtet hat, wo einst 440.000 Einwohner lebten. Inzwischen ist die Stadt fast komplett zerstört (siehe oben).

Nächster russischer Top-General in der Ukraine getötet

Russland hat den nächsten Top-General im Ukraine-Krieg verloren. Nach Angaben Kiews wurde Alexei Sharov, Kommandant der 810. Marine Brigade, bei Kämpfen getötet. Es handelt sich dabei bereits um den 15. russischen Top- Militär, der im Ukraine-Krieg ums Leben kam. Insgesamt wurden in der Ukraine bereits 10.000 russische Soldaten getötet.

  

Medienberichten zufolge starb Sharov bei Kämpfen in Mariupol. Zuvor vermeldete ein ukrainischer Offizier den Tod auf Twitter.

Klitschko : Das ist ein Genozid

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat den russischen Angriff auf sein Land als Völkermord bezeichnet. "Das ist ein Genozid", sagte der 50 Jahre alte ehemalige Profiboxer am Mittwoch in einer Live-Schaltung mit dem Stadtrat der Kiewer Partnerstadt München. "Die vernichten die Zivilbevölkerung, die vernichten unser Land."

Video zum Thema: Vitali Klitschko nennt Angriff Völkermord

Seine Stadt werde mit Raketen beschossen, die "in einem Radius von 500 Metern jedes menschliche Leben" töteten, sagte Klitschko. Das sei kein Angriff auf das Militär, sondern auf die Bevölkerung. Wie viele Ukrainer bisher gestorben seien, könne er nicht sagen: "Wir können die Leichen nicht zählen."

Jeden Morgen, bevor er die Augen öffne, glaube er kurz, "dass es ein schlechter Traum war". "Das ist alles ein Alptraum, was passiert." Doch: "Ich mache meine Augen auf und sehe: Es ist eine harte Realität, sehr harte Realität."

Selenskyj sieht Fortschritte

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht ungeachtet der schweren Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen kleine Fortschritte in den Verhandlungen mit der Regierung in Moskau. "Wir arbeiten weiterhin auf verschiedenen Ebenen, um Russland zu ermutigen, sich in Richtung Frieden zu bewegen", sagte er in einer Mittwoch früh gesendeten Ansprache. Unterdessen wurden aus verschiedenen Landesteilen Kämpfe gemeldet.

Der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden in dem Krieg bisher 121 Kinder getötet und 167 verletzt. Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben ihres Generalstabs die Stellung trotz fortdauernder russischer Luftangriffe. Der Vormarsch des Gegners werde an mehreren Fronten gestoppt, zum Beispiel bei Slowjansk im Gebiet Donezk im Südosten, teilte der Generalstab in Kiew am Mittwochmorgen mit. Auch Mykolajiw im Süden werde verteidigt, ebenso Tschernihiw im Nordosten.

Dramatische Lage in Mariupol

Zur Lage in der seit Wochen besonders heftig umkämpften südostukrainischen Hafenstadt Mariupol teilte die Militärführung lediglich mit, die ukrainischen Kräfte verteidigten sich gegen Angriffe aus allen Richtungen. Die Berichte aus der Kampfzone waren zunächst nicht unabhängig überprüfbar. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 hätten ein ukrainisches Munitionslager zerstört. Ein Ort wurde nicht genannt. Die ukrainische Seite hatte zuvor von Angriffen dieser Hubschrauber im Raum Charkiw im Osten des Landes berichtet. Die Angaben beider Seiten über das Kriegsgeschehen lassen sich derzeit nicht überprüfen.

Selenskyj warf den russischen Streitkräften vor, Evakuierungen von Zivilisten aus Mariupol zu vereiteln. In der Hafenstadt würden 100.000 Menschen unter unmenschlichen Bedingungen leben. Sie seien ständigem Beschuss ausgesetzt. Ihnen fehlten Lebensmittel, Wasser und Medikamente.

Drohnen-Video zeigt vom Krieg zerstörtes Mariupol
© Twitter
× Drohnen-Video zeigt vom Krieg zerstörtes Mariupol

Schwere Kämpfe in Charkiw

Ukrainische Einheiten haben nach eigener Darstellung bei neuen Kämpfen um Charkiw im Osten des Landes einen Angriff russischer Truppen abgewehrt. Dabei seien am Dienstagabend von russischer Seite auch Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 eingesetzt worden, wurde der regionale Befehlshaber Oleg Sinegubow von der "Ukrajinska Prawda" zitiert. "Unsere Truppen halten ihr Stellungen." Zu der rund 100 Kilometer von Charkiw entfernten Stadt Isjum gibt es indes keine Verbindung mehr.

Die Lage in der belagerten Stadt sei schwierig, hieß es. Alle Bemühungen um einen humanitären Korridor seien bisher von russischer Seite abgelehnt worden. Im Umkreis der Stadt Riwne im Nordwesten der Ukraine beschoss das russische Militär nicht näher bezeichnete Militäranlagen mit Raketen. Insgesamt seien bei der Attacke am Dienstag drei Raketen eingeschlagen, erzählte der regionale Militärchef Vitali Kowalj der Agentur Unian.

+++ Der oe24-LIVE-Ticker zum Nachlesen HIER +++

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
 23:12

Russische Resolution zu Ukraine-Hilfe scheitert im UN-Sicherheitsrat

Ein von Russland formulierter Aufruf für Hilfe für die Zivilbevölkerung in der Ukraine ist im UN-Sicherheitsrat gescheitert. Während Russland und China dafür stimmten, enthielten sich die anderen 13 Mitglieder. In dem Dokument wurde Russlands Rolle in dem Konflikt nicht erwähnt.

 22:39

EU gibt weitere 500 Millionen Euro für ukrainisches Militär frei

Die EU-Staaten haben die Aufstockung der Mittel für Waffenlieferungen an die Ukraine offiziell bewilligt. Wie die Vertretung der 27 Mitgliedsländer am Mittwochabend mitteilte, stehen damit weitere 500 Millionen Euro zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte bereit. Mit dem Geld sollen militärische Ausrüstung, aber auch Güter wie Treibstoff und Verbandskästen finanziert werden.

 22:12

Renault setzt Industrieaktivität in Russland aus

Der französische Autobauer Renault setzt seine Industrieaktivitäten in Russland wegen des Krieges in der Ukraine aus. Als Folge werde die Prognose für die operative Marge der Gruppe im laufenden Jahr auf rund drei Prozent gesenkt, teilte der Konzern am Mittwochabend in Boulogne-Billancourt mit. Bisher war das Ziel bei mindestens vier Prozent gelegen.

Die Maßnahmen betreffen die Produktion in Moskau. Mit Blick auf den Anteil am Hersteller Avtovaz würden die möglichen Optionen bewertet, hieß es weiter.

 21:26

Poroschenko: Müssen Putin durch Sanktionen zum Frieden zwingen

Der ehemalige Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, betont die Bedeutung von Sanktionen gegen Russland und Präsident Wladimir Putin. "Wir müssen ihn zum Frieden zwingen, das heißt durch Sanktionen. Und an jedem einzelnen Tag wo Putin weitermacht beim Töten von Ukrainern, müssen die Sanktionen härter werden", sagt Poroschenko im ZDF.

 21:26

Russischer Staatsfonds fällt auf knapp 155 Mrd. Dollar

Der russische Staatsfonds hatte nach offiziellen Angaben am 01. März ein Volumen von 154,8 Milliarden Dollar nach 174,9 Milliarden Dollar im Vormonat. Dies entsprach 9,7 Prozent der erwarteten Wirtschaftsleistung (BIP) für 2022, teilt das Finanzministerium in Moskau mit. In den Nationalen Vermögensfonds fließen Einkünfte aus den Öl-Geschäften.

 20:53

Sobotka für Selenskyj-Rede nur bei Einvernehmen

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat sich gegenüber der APA grundsätzlich bereit gezeigt, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den österreichischen Nationalrat einzuladen. Bedingung ist allerdings ein Einvernehmen unter den Fraktionen. Zuvor hatte die SPÖ nicht als Bremserin dastehen wollen und den Ball an Sobotka gespielt. Sollte der Nationalratspräsident als dafür Zuständiger eine Einladung aussprechen, werde die SPÖ "nicht dagegen sein".

Bundespräsident Alexander van der Bellen äußerte sich bei einem Besuch bei EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel zum Thema: Er sehe "nicht, inwieweit das mit der Neutralität unvereinbar sein sollte. Selbst wenn Präsident Selenskyj Ansinnen an Österreich hätte, die mit der Neutralität nicht vereinbar sind, dann liegt es an uns, das dann auch zu sagen", sagte er gegenüber Journalisten.

 20:19

Russland kündigt Ausweisung von US-Diplomaten an

Russland hat einem Medienbericht zufolge die USA davon informiert, dass es eine Reihe von amerikanischen Diplomaten ausweisen werde. Dies sei eine Reaktion auf eine Entscheidung der Regierung in Washington, russische Mitarbeiter der UN-Vertretung aus dem Land zu beordern, meldet die Nachrichtenagentur Interfax.

 19:25

Russische Raumfahrtbehörde stellt auf Rubel um

Die russische Raumfahrtbehörde wird einem Medienbericht zufolge Verträge mit anderen Staaten in Zukunft in der Landeswährung Rubel aufsetzen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Tass.

 19:17

Inflation in Russland auf höchstem Stand seit 2015

Die Inflation in Russland ist dem Wirtschaftsministerium zufolge auf den höchsten Stand seit November 2015 gestiegen. Sie habe am 18. März aufs Jahr hochgerechnet bei 14,5 Prozent gelegen nach 12,5 Prozent in der Vorwoche. Dem Statistikdienst Rosstat zufolge stiegen die Preise bei fast allen Gütern, von Babynahrung über Medikamente. Die Preise für Zucker und Zwiebeln hätten dabei um mehr als 13 Prozent zugelegt.

 18:49

Weitere schwedische Waffen für die Ukraine

Schweden will die Ukraine im russischen Angriffskrieg mit weiteren Waffen ausstatten. Die Regierung des skandinavischen Landes will weitere 5000 Panzerabwehrhandwaffen sowie Ausrüstung zur Minenräumung in das von Russland angegriffene Land schicken, wie Verteidigungsminister Peter Hultqvist am Mittwoch der schwedischen Nachrichtenagentur TT sagte. Der Kampf der Ukrainer sei wichtig für ganz Europa und es sei unglaublich wichtig, die Ukraine weiter auf aktive Weise zu unterstützen. Kosten wird das militärische Unterstützungspaket insgesamt 205 Millionen Kronen (knapp 20 Millionen Euro).

 18:19

Klitschko: Russische Truppen nahe Kiew zurückgedrängt

Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Armee nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko in mehreren Gegenden nahe der Hauptstadt zurückdrängen können. Klitschko sagte am Mittwoch, es gebe Gefechte in den nördlichen und östlichen Vororten von Kiew. "Die kleine Stadt Makariw und fast ganz Irpin sind bereits unter Kontrolle ukrainischer Soldaten." Irpin grenzt im Osten an Kiew, Makariw liegt rund 50 Kilometer westlich der ukrainischen Hauptstadt.

 17:54

Sean Penn unterstützt mit Hilfsorganisation ukrainische Flüchtlinge

Oscar-Preisträger Sean Penn (61) wird mit seiner Hilfsorganisation Core ukrainische Flüchtlinge in Polen unterstützen. Der Schauspieler gab am Mittwoch eine Partnerschaft der von ihm mitgegründeten Organisation mit der Stadt Krakau bekannt. Es sei ein herzzerbrechender Moment und eine Krise für die Welt, sagte Penn angesichts des Krieges in der Ukraine bei einer Pressekonferenz in der südpolnischen Stadt.

In Krakau wird Core nach eigenen Angaben künftig unter anderem Freiwillige an den Bahnhöfen, an denen Flüchtlinge ankommen, sowie bei der Verteilung von humanitärer Hilfe koordinieren. Es soll zudem Unterstützung bei Unterkünften für Flüchtlinge sowie beim Angebot psychologischer Hilfe für Flüchtlinge und Freiwillige geben. Core werde seine Expertise bei der Nothilfe mit örtlichen Behörden teilen, hieß es. Penn hatte Core ("Community Organized Relief Effort") 2010 für das von einem Erdbeben schwer erschütterte Haiti ins Leben gerufen.

 17:54

Verbraucherstimmung brach in Eurozone wegen Ukraine-Krieg ein

Nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat sich die Stimmung der Verbraucher in den Euro-Ländern überraschend kräftig eingetrübt. Das Barometer für das Konsumklima fiel im März um 9,9 Punkte auf minus 18,7 Zähler, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf minus 12,9 Zähler gerechnet. "Wegen des Ukraine-Kriegs ist die Unsicherheit groß und Verbraucher ziehen ihre Köpfe ein", sagte Chefökonom Alexander Krüger von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. "Auch wegen der hohen Inflation wird sich die Stimmung sobald nicht bessern."

 17:54

Russisches Gas in Rubel - RBI-Analyst: Überraschender "Schachzug"

Dass Gaslieferungen aus Russland in die EU-Staaten künftig in Rubel bezahlt werden müssen, sei von der Perspektive Russlands ein "interessanter Schachzug" von Präsident Wladimir Putin. Er zwinge so den Westen, sich weiter mit der russischen Währung zu beschäftigen und die EU könnte eventuell gezwungen sein, ihre Sanktionen gegen Russland und die Zentralbank im Zahlungsverkehrsbereich teilweise zu überdenken, sagte Gunter Deuber, Leiter von Raiffeisen Research, zur APA. Jedenfalls bedeute es für die EU, selbst mit Rubel handeln zu müssen, wenn man mit Russland Gasgeschäfte machen will.

 16:43

Getreideernte in der Ukraine wird sich voraussichtlich halbieren

Die Getreideernte der Ukraine wird sich in diesem Jahr voraussichtlich um 54,6 Prozent auf 38,9 Millionen Tonnen fast halbieren, da die Aussaatfläche durch die russische Invasion stark zurückgegangen ist. Die Getreideexporte drohen in der Saison Juli 2022/Juni 2023 um 32 Prozent auf 30 Millionen Tonnen zurückzugehen. Das teilte das auf osteuropäische Staaten spezialisierte Agrarberatungsunternehmen APK-Inform am Mittwoch mit.

In normalen Jahren werden 99 Prozent der ukrainischen Getreideexporte über die Seehäfen im Asowschen Meer exportiert werden. Bis zu 200.000 Tonnen Getreide wurden so täglich verladen. Aufgrund des Krieges ist der Export am Seeweg jedoch vollständig zum Erliegen gekommen. Daher wird derzeit intensiv an der Verlagerung von Transportkapazitäten auf die Schiene und über die Donau gearbeitet, die jedoch ebenfalls unter den Kriegshandlungen leiden und derzeit nicht ohne weiteres ausgebaut werden können, so APK-Analysten weiter.

 16:28

UNO-Vollversammlung erneut zusammengekommen

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen ist am Mittwoch in New York erneut zu Beratungen über den Krieg in der Ukraine zusammengekommen. Die Beschlussvorlage, die von zahlreichen westlichen Ländern unterstützt wird, soll am Mittwochabend (Ortszeit) oder am Donnerstag vor dem größten UNO-Gremium mit seinen 193 Mitgliedern zur Abstimmung gestellt werden. Der Entwurf richtet sich deutlich gegen Russland und verlangt unter anderem "eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine, insbesondere aller Angriffe auf Zivilpersonen und zivile Objekte".

 16:28

Dirigent Jurowski gegen Pauschalboykott russischer Künstler

Der russische Dirigent Vladimir Jurowski verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine und warnt vor einem Pauschalboykott von Künstlern des Landes. Der skrupellose Krieg, den das totalitäre Regime unter Präsident Wladimir Putin gegen die souveräne Ukraine entfesselt habe, lasse sich in keiner Weise rechtfertigen, schrieb der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München in einem offenen Brief, den den Angaben zufolge mehr als 100 Künstler unterzeichnet haben.

 16:27

Van der Bellen mit EU-Außenbeauftragtem Borrell zusammengetroffen

Im Anschluss an seinen dreitägigen Staatsbesuch in Belgien hat Bundespräsident Alexander van der Bellen am Mittwoch Gespräche mit der EU-Spitze in Brüssel aufgenommen. Van der Bellen traf zunächst mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell zusammen. Anschließend wollte der Bundespräsident mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über den Ukraine-Krieg und die Folgen für die Wirtschaft und die Energieversorgung Europas beraten.

 16:27

Österreich startet mit Evakuierungsflügen aus Moldau

Bei den bisher ersten drei Evakuierungsflügen sind seit Samstag über 300 ukrainische Vertriebene aus der Republik Moldau nach Österreich geholt worden. Der südosteuropäische Staat hatte sich an die Europäische Kommission gewandt und um Übernahme von Kriegsflüchtlingen ersucht. Österreich wird insgesamt 2.000 ukrainische Vertriebene aus Moldau ins Land holen, hieß es in einer Aussendung des Innenministeriums. Flüchtlingskoordinator Michael Takacs sprach von einem "reibungslosen" Ablauf.

 16:27

EU-Kommission lehnt Quote zu Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen ab

Die EU-Kommission hat Forderungen nach einem verpflichtenden Schlüssel zur Verteilung von Flüchtlingen aus der Ukraine über die einzelnen EU-Staaten eine Absage erteilt. "Wir werden keine verbindlichen Quoten oder ähnliches machen", sagte Innenkommissarin Ylva Johansson am Mittwoch in Brüssel. Die Menschen, die unter der Richtlinie für einen Massenzustrom Vertriebener Schutz suchten, dürften sich frei in der EU bewegen. Man werde nicht entscheiden, wo sie sich niederlassen sollten. Johansson verwies jedoch auf eine neu geschaffene "Solidaritätsplattform", auf der sich die EU-Staaten über die Verteilung der Flüchtlinge austauschen. Dort könnten Länder sagen, dass einzelne Städte oder Regionen überlastet seien.

 16:27

Selenskyj fordert Frankreichs Firmen zum Abzug aus Russland auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert französische Firmen auf, Russland zu verlassen. Die Unternehmen müssten "damit aufhören, Sponsoren der russischen Kriegsmaschine zu sein", sagt Selenskyj in einer Video-Ansprache vor der französischen Nationalversammlung. Er nennt dabei unter anderem den Autohersteller Renault.

 14:32

Putin: EU-Staaten müssen russisches Gas in Rubel bezahlen

Für Gaslieferungen aus Russland müssen Kunden in EU-Staaten künftig in Rubel bezahlen. Der russische Präsident Wladimir Putin wies am Mittwoch die Regierung an, keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren. Die Lieferungen würden weiter in vollem Umfang gewährleistet, versicherte der Kremlchef in einer Videokonferenz der Regierung, die im Staatsfernsehen übertragen wurde. Eine Zahlung für russische Waren in Devisen habe ihren Sinn verloren.

Betroffen sind demnach die von Russland auf einer schwarzen Liste festgehaltenen "unfreundlichen Staaten". Dazu gehören Deutschland und alle anderen EU-Staaten, aber etwa auch die USA, Kanada und Großbritannien. Die Ankündigung sorgte prompt für eine Stärkung der russischen Währung, die massiv unter Druck steht.

 14:26

NATO will Gefechtseinheiten an Ostflanke von vier auf acht verdoppeln

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigt weitere militärische Unterstützung zur Sicherung der Ostflanke der Allianz an. So sollen weitere Kampftruppen in Bulgarien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei stationiert werden, wie Stoltenberg in Brüssel sagt. Die Entscheidung dazu würden die Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfel am Donnerstag treffen.

 14:17

Insider: Putin verliert Sonderbeauftragten Tschubais

Der russische Präsident Wladimir Putin verliert einem Insider zufolge einen altgedienten Vertrauten: Der frühere Reformer Anatoli Tschubais hat seinen Posten als Sonderbeauftragter von Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen aufgegeben, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Tschubais habe das Land bereits verlassen und nicht die Absicht, zurückzukehren.

Tschubais ist die bisher hochrangigste Persönlichkeit in Russland, die von ihrem Posten zurückgetreten ist, seit dem Einmarsch in der Ukraine vor einem Monat, der in Russland nach offiziellen Sprachgebrauch als "spezielle Militäroperation" bezeichnet wird. Tschubais gilt als Architekt der post-kommunistischen Reformen in Russland in den 1990er Jahren. Er führt einst auch eine liberalen Oppositionspartei an. Auch leitete er das staatliche Technologieunternehmen Rusnano.

Parlamentsabgeordnete der Kreml-Partei Geeintes Russland dürfen Russland unterdessen ohne Sondergenehmigung nicht mehr verlassen. Eine solche Erlaubnis müsse von Fraktionschef Wladimir Wassiljew erteilt werden, sagte der stellvertretende Generalsekretär der Partei, Alexander Sidjakin, der Staatsagentur Ria Nowosti am Mittwoch. Diese Entscheidung habe die Fraktion allerdings bereits vor Monaten getroffen, meinte er. Betroffen seien ausschließlich Duma-Abgeordnete von Geeintes Russland und nicht alle knapp zwei Millionen Parteimitglieder.

 13:38

Scholz hält Umgang mit Selenskyj im Deutschen Bundestag für Fehler

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hält den Umgang mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Deutschen Bundestag nachträglich für falsch. Es sei die übliche Praxis, dass es nach Reden von Staatsgästen keine Debatte gebe, sagt er in einem Interview der "Zeit". In dieser Tradition habe das Parlament entschieden. "Im Nachhinein ist allen klar, das war nicht richtig", fügt der SPD-Politiker hinzu. Von der Opposition und in der Öffentlichkeit war kritisiert worden, dass der Kanzler auf die Videobotschaft Selenskyjs nicht geantwortet hatte und es keine Debatte über den Krieg in der Ukraine gab.

 13:07

AfD-Politker Gauland: Westen hat Russland gedemütigt

Der Ehrenvorsitzende der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" (AfD), Alexander Gauland, hat den westlichen Staaten vorgeworfen, Russland gedemütigt zu haben. Der Versuch, eine Weltordnung aufzubauen, ohne auf diese Großmacht Rücksicht zu nehmen, sei "eine Demütigung Russlands" gewesen, sagte Gauland am Mittwoch im Deutsche Bundestag.

 12:12

Polen weist 45 russische Diplomaten wegen Spionage aus

Polen hat am Mittwoch die Ausweisung von 45 russischen Diplomaten wegen Spionagevorwürfen angekündigt. Die "45 russischen Spione" gäben sich als Diplomaten aus, erklärte Innenminister Mariusz Kaminski am Mittwoch. Die polnische Regierung handle entschlossen, um "das Netz russischer Dienste in unserem Land" zu beseitigen, sagte er.

Zuvor hatte der polnische Geheimdienst die Ausweisung der Diplomaten beantragt. Es sei eine Liste "von 45 Personen erstellt worden, die in Polen unter dem Deckmantel diplomatischer Aktivitäten arbeiten (...) und in Wirklichkeit Spionageaktivitäten durchführen, die gegen Polen gerichtet sind", sagte am Mittwoch der Sprecher des polnischen Inlandsgeheimdienstes (ABW), Stanislaw Zaryn. Die Liste mit den Namen der Beschuldigten sei dem Außenministerium übergeben worden, hieß es. Ein Sprecher der polnischen Regierung erklärt, der russische Botschafter sei ins Außenministerium zitiert worden.

Das russische Außenministerium kündigt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ria an, im Falle einer Ausweisung von russischen Diplomaten aus Polen mit Gegenmaßnahmen zu reagieren.

Der polnische Inlandsgeheimdienst meldete am Mittwoch außerdem die Festnahme eines Polen, dem ebenfalls Spionage für Russland vorgeworfen wird. Die Aktivitäten des Mannes, der im Archiv des Warschauer Rathauses arbeitete, gefährdeten demnach "die innere und äußere Sicherheit Polens".

 11:44

Russland berichtet von Gefangenenaustausch

Nach russischen Angaben hat es zwischen Russland und der Ukraine bisher zwei Mal einen Gefangenenaustausch gegeben. Das sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau.

 11:21

Kiew fordert "vier Schritte" für Hilfe gegen Russland

Zum Kampf gegen die russischen Truppen fordert die Ukraine weitere Waffenlieferungen. Eine moderne Flugabwehr sowie Marschflugkörper und Granaten seien notwendig, twitterte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Mittwoch. Dies gelte vor allem für den Fall, dass es weiterhin keine Flugverbotszone über der Ukraine gebe. Die NATO lehnt eine Flugverbotszone ab, weil sie befürchtet, damit in einen direkten Konflikt mit Russland zu kommen.

Podoljak forderte von den "lieben Partnern" mehrere Maßnahmen. "Ihr wollt nicht mehr von den toten Augen unserer ermordeten Kinder träumen und die Hitze von Mariupol spüren?", schrieb er. Dann seien "nur vier Schritte" nötig, um dies zu ändern. Neben Flugabwehr und Marschflugkörpern nannte Podoljak auch ein hartes Embargo für russisches Öl sowie die Schließung von Häfen für russische Schiffe.

 10:46

Russischer Außenminister erhebt Vorwürfe gegen die USA

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den USA vorgeworfen, den Krieg in der Ukraine aus eigenen Interessen in die Länge zu ziehen. "Sie spekulieren darauf, weitere Waffen in die Ukraine zu pumpen", sagte er bei einer Rede vor Moskauer Studenten. "Anscheinend wollen sie uns so lange wie möglich in einem Zustand der Kampfhandlungen halten."Aus diesem Grund liefen auch die Gespräche zwischen einer russischen und einer ukrainischen Delegation schleppend: "Die Verhandlungen sind schwierig, weil die ukrainische Seite (...) ständig ihre Position ändert und ihre eigenen Vorschläge ablehnt", behauptete Lawrow.

 10:45

Selenskyj forderte Japan zu Handelsembargo auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Japan zu einem Handelsembargo gegen Russland auf. So solle der Sanktionsdruck wegen des Angriffskrieges auf sein Land erhöht werden, sagte Selenskyj in einer Video-Ansprache vor dem Parlament in Tokio. Er dankte Japan dafür, dass es mit der Verurteilung der russischen Invasion und dem Verhängen von Sanktionen unter den asiatischen Ländern eine Vorreiterrolle eingenommen habe.

China und Indien haben den russischen Einmarsch bisher nicht verurteilt. Selenskyj hat in den vergangenen Tagen per Live-Videoübertragung vor mehreren westlichen Parlamenten gesprochen, darunter jenen der USA und Deutschlands. Am morgigen Donnerstag ist laut dem schwedischen Parlament eine Video-Ansprache vor den Abgeordneten in Stockholm geplant. In Österreich läuft eine Debatte über eine solche Ansprache, nachdem die NEOS dies angeregt haben.

 10:21

Kiewer Bürgermeister Klitschko: "Das ist ein Genozid"

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat den russischen Angriff auf sein Land als Völkermord bezeichnet. "Das ist ein Genozid", sagte der 50 Jahre alte ehemalige Profiboxer am Mittwoch in einer Live-Schaltung mit dem Stadtrat der Kiewer Partnerstadt München. "Die vernichten die Zivilbevölkerung, die vernichten unser Land."

Seine Stadt werde mit Raketen beschossen, die "in einem Radius von 500 Metern jedes menschliche Leben" töteten, sagte Klitschko. Das sei kein Angriff auf das Militär, sondern auf die Bevölkerung. Wie viele Ukrainer bisher gestorben seien, könne er nicht sagen: "Wir können die Leichen nicht zählen."

Jeden Morgen, bevor er die Augen öffne, glaube er kurz, "dass es ein schlechter Traum war". "Das ist alles ein Alptraum, was passiert." Doch: "Ich mache meine Augen auf und sehe: Es ist eine harte Realität, sehr harte Realität."

 10:10

Russland reklamiert Mariupol für Landverbindung zur Krim

Mit einer Eroberung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol will Russland nach eigenen Angaben eine sichere Landverbindung zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim schaffen. Sobald das russische Militär die wichtige Fernstraße M14 unter Kontrolle habe, sei die Krim wieder zuverlässig über einen Transportkorridor mit den ostukrainischen Separatistengebieten Donzek und Luhansk verbunden, so der Vize-Beauftragte von Präsident Wladimir Putin für Südrussland, Kirill Stepanow.

 10:06

Russland warnt vor internationaler Friedenstruppe in Ukraine

Russlands Außenminister Sergej Lawrow betont, Friedenstruppen in die Ukraine zu schicken, könnte zu einer direkten Konfrontation seines Landes mit der NATO führen. Polen hat eine internationale Friedenstruppe vorgeschlagen, die sich in der Ukraine auch verteidigen sollte.

 09:32

Neun Fluchtkorridore vereinbart

Für diesen Mittwoch sind nach ukrainischen Angaben neun Fluchtkorridore vereinbart worden. Es werde versucht, über diese Wege Zivilisten aus umkämpften Orten in Sicherheit zu bringen, sagt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Für das Zentrum der Stadt Mariupol, in der die Lage für die Bevölkerung besonders kritisch ist, konnte offenbar kein Fluchtkorridor ausgehandelt werden. Wereschtschuk erklärt, für die Bewohner von Mariupol stünden Transportmöglichkeiten in Berdjansk bereit. Die Stadt liegt rund 85 Kilometer westlich von Mariupol.

 08:49

Waffenruhe für Region Luhansk vereinbart

Für die Region Luhansk ist nach Angaben des zuständigen Gouverneurs eine Feuerpause vereinbart worden. Sie solle ab 09.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr MEZ) gelten, erklärt Serhij Gaidaj auf dem Messengerdienst Telegram. Ziel sei es, durch die Kämpfe in der ostukrainischen Region eingeschlossene Zivilisten in Sicherheit zu bringen.

 08:13

Selenskyj sieht Fortschritte bei Verhandlungen mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht ungeachtet der schweren Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen kleine Fortschritte in den Verhandlungen mit der Regierung in Moskau. "Wir arbeiten weiterhin auf verschiedenen Ebenen, um Russland zu ermutigen, sich in Richtung Frieden zu bewegen", sagte er in einer am frühen Mittwochmorgen gesendeten Ansprache. Unterdessen wurden aus verschiedenen Landesteilen Kämpfe gemeldet. Der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden in dem Krieg bisher 121 Kinder getötet und 167 verletzt. Die Angaben beider Seiten über das Kriegsgeschehen lassen sich derzeit nicht überprüfen.

 08:00

121 Kinder seit Kriegsbeginn in der Ukraine getötet

Seit Beginn der russischen Invasion sind nach ukrainischen Angaben 121 Kinder getötet worden. Das teilt die Generalstaatsanwaltschaft auf Telegram mit. 167 Kinder seien verletzt worden. Reuters konnte diese Angaben zunächst nicht verifizieren.

 08:00

Botschafterin: Putin will an G20-Gipfel in Jakarta teilnehmen

Der russische Präsident Wladimir Putin plant nach den Worten seiner Botschafterin in Indonesien, am G20-Gipfel im Oktober teilzunehmen. "Nicht nur die G20, auch andere Organisationen versuchen, Russland auszuschließen", sagte Botschafterin Ljudmilla Worobjowa. "Die Reaktion des Westens ist absolut unangemessen."

 07:38

Westliche Staaten ventilieren Ausschluss Russlands aus G20

Westliche Länder stellen die Mitgliedschaft Russlands in der Gruppe der 20 wichtigsten Industriestaaten (G20) infrage. Das sagten an den Überlegungen beteiligte Personen Reuters. Allerdings werde mit einem Veto anderer G20-Mitglieder gegen einen Ausschluss Russlands gerechnet. Auch China, Indien und Saudi-Arabien gehören den G20 an und haben sich nicht dem Vorgehen des Westens gegen Russland nach der Invasion der Ukraine angeschlossen.

Polen hat den USA den Ausschluss Russlands vorgeschlagen und erklärt, eine "positive Reaktion" erhalten zu haben. Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich am Dienstag zurückhaltend. Dies sei eine Frage, die man gemeinsam unter den Mitgliedern erörtern und "nicht einzeln und individuell" entscheiden solle. Die G20 ist zusammen mit der G7 - einer kleineren Gruppe westlicher Staaten - eine wichtige internationale Plattform für Maßnahmen zum Klimawandel bis hin zu grenzüberschreitenden Schulden.

 07:22

Russische Raketenangriffe auf Militäranlagen in Riwne

Das russische Militär hat nicht näher bezeichnete Militäranlagen im Umkreis der Stadt Riwne im Nordwesten der Ukraine mit Raketen beschossen. Dabei seien am Dienstag drei Raketen eingeschlagen, sagte der regionale Militärchef Vitali Kowalj der Agentur Unian. "Während eines Alarms am Abend hat der Gegner dreimal auf ein Objekt der militärischen Infrastruktur geschossen", hieß es. "Eine Kommission ist vor Ort, die Verluste werden festgestellt." Details nannte Kowalj nicht.

Schon am Vortag hatte das russische Militär von Angriffen in der Region berichtet. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden dabei mehr als 80 Kämpfer der ukrainischen Seite auf dem Truppenübungsplatz Nowa Ljubomyrka im Gebiet Riwne bei einem Raketenangriff getötet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

 06:16

Selenskyj droht russischen Piloten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat allen Piloten russischer Kampfflugzeuge für ihre Einsätze gegen Ziele in der Ukraine mit persönlicher Verantwortung gedroht. "Sie werden zur Rechenschaft gezogen, wie auch immer", sagte er in der Nacht auf Mittwoch. "Heute oder morgen, das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass es unausweichlich ist." Als besonderes Beispiel nannte er den Abschuss eines russischen Kampfbombers über der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol.

"Und so wird es jedem gehen, der unsere Menschen tötet, friedliche Menschen in unserem friedlichen Land." Den russischen Piloten sei offenbar nicht klar, was für Befehle sie ausführten: "Die Tötung von Zivilisten ist ein Verbrechen."

Nach ukrainischer Darstellung sind seit Kriegsbeginn vor knapp vier Wochen bereits rund 100 russische Kampfflugzeuge und Bomber abgeschossen worden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.