Appell an Verbündete

Selenskyj bittet erneut um Hilfe für Sieg gegen Russland

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"Wir müssen diesen Krieg gewinnen", sagt der ukrainische Präsident und appelliert einmal mehr an westliche Verbündete.

Kiew (Kyjiw)/Brüssel. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts befürchteter neuer russischer Offensiven in seinem Land die westlichen Verbündeten erneut mit Nachdruck um Hilfe für einen Sieg im Krieg gegen den großen Nachbarn gebeten. "Wir müssen diesen Krieg gewinnen. Das ist eine historische Chance für die Ukraine, den russischen Revanchismus zu durchkreuzen, und wir müssen sie ergreifen", sagte Selenskyj in seiner am Mittwoch verbreiteten, allabendlichen Videobotschaft.

Der Ukraine sei klar, was Russland vorhabe und wozu das Land Soldaten rekrutiere, sagte der Präsident, ohne Details zu nennen. Experten erwarten, dass Russland einen neuen Großangriff planen könnte, um nicht nur die bisher teils besetzten ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson komplett unter Moskaus Kontrolle zu bringen. Die russische Armee könnte auch versuchen, die Regionen Charkiw und Odessa zu annektieren. Der Machtapparat in Moskau hat diese Regionen zuletzt immer wieder als historisch russische Gebiete bezeichnet.

Für eine Verteidigung ihres Gebiets ist die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg wehrt, auf breite westliche Hilfe angewiesen. Selenskyj hat immer wieder mit Nachdruck noch mehr Waffen und Munition gefordert. "Und wir, alle von uns, unsere Partner, müssen eine starke Reaktion auf die russischen Operationen parat haben", sagte Selenskyj. Wichtig sei, die Verteidigung der ukrainischen Positionen zu stärken und weiter Druck auf die russischen Stellungen auszuüben.

Selenskyj: "Wir dürfen keine Zeit verlieren"

Selenskyj plädierte einmal mehr auch für eine Einladung der NATO an die Ukraine, Mitglied zu werden. "Wir dürfen keine Zeit verlieren", sagte er. "Es ist um unsere gemeinsame Sicherheit, um den Schutz von Millionen von Menschen vor russischen Mördern."

Der ukrainische Staatschef hatte zuvor auch gesagt, dass Russland 300.000 Reservisten mobilisieren wolle bis 1. Juni für neue Militäroperationen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies das zurück. "Das ist nicht die Wahrheit", sagte er. Russland hatte mehrfach erklärt, genügend Freiwillige für den Kriegsdienst zu haben. Eine neue Mobilmachung wie im Herbst 2022 soll es demnach nicht geben. Damals hatte es Proteste gegen die von Machthaber Wladimir Putin veranlasste Zwangseinberufung von 300.000 Reservisten zum Krieg gegeben, Hunderttausende Männer flüchteten ins Ausland.

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