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Kritik am Westen

Selenskyj im Bundestag: "In Europa wird ein Volk vernichtet"

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Selenskyj betonte die Entschlossenheit seines Landes, der Europäischen Union beizutreten. "Die Ukraine wird in der EU sein"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags um mehr Hilfe für sein Land gebeten. Die Menschen in der Ukraine wollten frei leben und sich nicht einem anderen Land unterwerfen, sagte Selenskyj am Donnerstag laut Übersetzung in einer Videobotschaft an die Abgeordneten des Bundestags. In seinem Land seien nun Zivilisten und Soldaten wahllos Ziel russischer Angriffe.

"Wieder versucht man in Europa, das ganze Volk zu vernichten", sagte er laut Übersetzung. Die Bundestagsabgeordneten waren vor der Rede aufgestanden und begrüßten den auf einer Videoleinwand zugeschalteten Selenskyj mit Applaus. Der ukrainische Präsident hatte sich in den vergangenen Tagen schon an Parlamente mehrerer Staaten gewandt, darunter auch der US-Kongress.

EU-Beitritt

Selenskyj betonte in seiner Rede auch die Entschlossenheit seines Landes, der Europäischen Union beizutreten. "Die Ukraine wird in der EU sein", sagte er. Kritisch äußerte er sich zur westlichen Politik gegenüber Russland im Vorfeld des Krieges und nannte konkret das lange Festhalten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 sowie die Weigerung, das Land in die NATO aufzunehmen.

Deutschland habe daran mitgewirkt, eine Mauer zu errichten, um die Ukraine zu isolieren und Russland auszuliefern, kritisierte Selenskyj. An den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz richtet Selenskyj zum Abschluss seiner rund zehnminütigen Rede den Appell: "Reißen Sie diese Mauer nieder, unterstützen Sie uns." Selenskyj spielte damit an die berühmte Rede von US-Präsident Ronald Reagan im Jahr 1987 vor der Brandenburger Tor an, als dieser mit Blick auf die damals die deutsche Hauptstadt teilende Mauer den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow aufgefordert hatte, "diese Mauer niederzureißen".
 

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